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Meine Geschichten. Eine prosaisch-poetische Beichte
"Es war einmal", so beginnen Märchen und auch die meisten Geschichten aus dem wirklichen Leben.
Also: Es waren einmal viele kleine Mädchen, die schrieben - angeleitet durch ältliche Erzieherinnen, die in den Siebziger Jahren noch Tante Hilde oder Tante Irene hießen – kleine Gedichte für die Frau Mama. Die klangen alle gleich oder zumindest ähnlich: "Ich bin klein, mein Herz ist rein, mein Popo ist schmutzig, ist das nicht putzig?"
Zum Muttertag wurden sie feierlich überreicht - und je nach väterlicher Präsenz durch einen manschettierten Blumenstrauß ergänzt. Man lieh die ersten Bücher aus der kleinen Dorfbücherei, wo die Bibliothekarin in meinem Fall bezeichnenderweise Frau Lesemeister hieß. Stöberte sich durch die Romane der großen Schwester und der noch etwas älteren Tante und wurde erwartungsgemäß „früh reif“.
Mit beginnender Pubertät erwachte das Bedürfnis, sich per Tagebuch, Gedicht oder Kurzgeschichte zu entäußern. Gab es etwas befriedigenderes, als all die unerfüllten Sehnsüchte in Verse zu pressen? Die Elegien fielen - der ungeübten Gefühlslage entsprechend – zumeist kitschig aus: "Mein Herz wacht, meine Seele schläft und meine innere Stimme schreit. Laut."
Allmählich wurde es besser. Und differenzierter. Man las Rilke, Proust, Musil, Flaubert, Zola und viele, viele andere wichtige Autoren der Weltliteratur. Mit ebenfalls literarisch ambitionierten Jünglingen saß man still verliebt auf dem Jugendzimmerbett, über dem die Poster von Popstars hingen, deren Lächeln ein ganz anders geartetes Versprechen barg, und parlierte verzückt über Inhalte, die man wahrscheinlich noch gar nicht so recht verstand. Schön war es trotzdem.
In unzähligen Nächten wurde nicht geschlafen, sondern geschwachtet. Ein Roman folgte dem anderen. Obwohl der Deutsch-Leistungskurs in ausgeschlafenem Zustand weitaus mehr Spaß machte. Das Lesen wurde ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Es war eine andere Form der Nahrungsaufnahme - und damit überlebensnotwendig.
Im Verlauf des Germanistikstudiums stumpfte – vor allem ob der dräuenden Postmoderne - das Gefühl für bestimmte Autoren und Textgattungen ab. Aber ich studierte gern und mit Leidenschaft, schrieb Referate, Klausuren und Seminararbeiten über K. Ph. Moritz, Wedekind, Kafka, Grass und zahlreiche andere (mehr oder minder bedeutende) Literaten. Und verbrachte Tage und Nächte mit Diskussionen über Menschliches, Allzumenschliches - und natürlich Unmenschliches. Las weiterhin viel und schrieb eher wenig.
Nach dem Studium kam ich über ein paar kurze Umwege dorthin, wo ich eigentlich schon immer hin wollte: Zum Schreiben!
Tja und seitdem schreibe ich kurze und längere Geschichten, Romane, Drehbücher und natürlich auch Rezensionen. Zum Beispiel für Gabriele Thlons schönes Lettern!
Heide John
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