Erich Kästner

23. 2. 1899 – 29. 7.1974
Es gibt nichts Gutes. Außer: Man tut es !
Erich Kästner

Wichtigste Werke:
Gedichte
Emil und die Detektive
Pünktchen und Anton
Das fliegende Klassenzimmer
Das doppelte Lottchen
Fabian


Egal ob als Autor von Kinderbüchern, politischen Theaterstücken, Tagebüchern, Romanen, Drehbüchern, satirischen Schriften oder als Dichter, Erich Kästner spielt in vielen Bereichen der Literatur eine wichtige Rolle und ist aus der deutschen Kulturgeschichte, gerade in der Zeit des dritten Reiches, nicht wegzudenken.

Geboren am 23. Februar 1899 in Dresden, als Sohn eines Sattlermeisters, besuchte Erich Kästner erst die Bürgerschule, bevor er 1913 eine Ausbildung zum Volksschullehrer begann, die er (nach Kriegsdienst und Lazarett) 1918 abschloss. Nach dem Krieg arbeitete er als Bankbeamter und Redakteur der Neuen Leipziger Zeitschrift, parallel begann Erich Kästner im Jahr 1919 ein Studium der Germanistik, Philosophie, Theaterwissenschaften und Geschichte in Leipzig, Rostock und Berlin (1925 Promotion zum Dr. phil.).

1927 verlegte Erich Kästner seinen Wohnsitz ganz nach Berlin und begann seine Karriere als freier Schriftsteller (Mitarbeit u. a. bei der Weltbühne).

1928 erschien sein erster Gedichtband (Herz auf Taille) und sein erstes Kinder- und Jugendbuch (Emil und die Detektive). Schon in seinen beiden ersten Buchveröffentlichungen erwies sich Erich Kästner als ein Anwalt der Vernunft und der privaten Courage.

Seine Erfahrungen mit unmenschlichen militärischen Gebräuchen, ließen ihn früh zum überzeugten Pazifisten werden und seine Erfahrungen mit dem wilhelminischen Staatsapparat machten ihn zum Republikaner. Durch seine alltagsgeprägte Sprache schaffte er es, ganze Volksschichten, die bis dahin wenig mit Dichtung anfangen konnten, für seine Verse zu begeistern.

Greift er in seinem Gedichtband Herz auf Taille noch zur spitzen Feder des Satirikers, so  ermutigt er in Emil und die Detektive" zur Solidarität und zum Zusammenhalt. Interessant auch, dass Erich Kästner schon 1928 mit dem "Emil", seine Zusammenarbeit mit dem Illustrator Walter Trier begann, dessen Zeichnungen kongenial die Kinder– und Jugendbücher Erich Kästners in Zukunft begleiten sollten.

Es folgten 1931 Pünktchen und Anton und der unbeschreiblich komische, mit einem Feuerwerk von bunten Einfällen durchsetzte Der 35. Mai und 1933 Das fliegende Klassenzimmer.

Mit dem Roman Fabian (erschienen 1931) unternahm er den Versuch "mit allen Mitteln", d. h. durch die Schilderung der Skala sittlicher Abartigkeiten, "in letzter Minute Gehör und Besinnung zu erzwingen."

Obwohl Kästners Schriften samt und sonders Kritik aus linker Sichtweise am bestehenden System übten, war er trotzdem in den linken Kreisen nicht umstritten, da seine Werke großen Wert auf einen hohen Unterhaltungswert legten. Auf der anderen Seite erlangte er durch die vorsichtig geäußerte, in einen unterhaltsamen Rahmen gebettete Kritik auch bei Lesern in bürgerlichen Kreisen hohes Ansehen.

So konnte es nicht verwundern, dass Erich Kästner 1933 mit einem Publikationsverbot belegt wurde, und seine Bücher verbrannt wurden. In den Jahren 1934 und 1937 wurde er von der Gestapo verhaftet, und nach den Verhören wieder auf freien Fuß gesetzt. Bis zu seinem 1943 erfolgten Schreibverbot, veröffentlichte Erich Kästner ausschließlich im Ausland.

1942 schrieb er das Drehbuch zum UFA-Jubiläumsfilm Münchhausen, seine Autorenschaft wurde allerdings durch ein Pseudonym verschleiert. Nach dem Krieg avancierte er zu einem der Feuilletonredakteuren der "Neuen Zeitung" in München. Im Jahr 1945 wirkte er im Kabarett "Die Schaubude" mit, die von Rudolf Schündler gegründet wurde, 1946 – 1949 gab er das Jugendmagazin "Pinguin" heraus. 1951 gründete er das Kabarett "Die kleine Freiheit".

1956 versuchte Kästner mit dem autoritären Regime in seiner Komödie Schule der Diktatoren abzurechnen. Sein friedenspolitisches Bemühen schlug sich auch 1959 in Die Konferenz der Tiere deutlich nieder. Eine eindringliche Erinnerung an den Krieg lieferte er 1961 ab, als er seine Tagebücher aus dieser Zeit unter dem Titel Notabene 45, ein Tagebuch veröffentlichte.

1957 erscheinen Kästners Erinnerungen unter dem Titel Als ich ein kleiner Junge war, im gleichen Jahr erhielt er den Georg-Büchner-Preis. Erich Kästner verstarb am 29.7.1974 in München.

1951 – 1962 war Erich Kästner der Präsident des deutschen PEN-Zentrums (BRD).

Erich Kästner erhielt viele Literaturpreise. Darunter folgende:

Georg–Büchner–Preis der Deutschen Akademie der für Sprache und Dichtung (1957)
Hans-Christian-Andersen-Medaille( 1960)

Literaturpreis der deutschen Freimaurer (1968)

© Till Weingärtner


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