Kate Atkinson:
Liebesdienste Droemer/Knaur Verlag
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Jackson Brodie, ein unorthodoxer Privatdetektiv, ist
überraschenderweise zu einer Erbschaft gekommen. Zu seinem Lebensglück verhilft
ihm das viele Geld jedoch nicht, denn er vermisst seine Arbeit – und auch ein
Aufenthalt in Edinburgh ändert nichts an seiner misslichen Stimmung. Doch dann
entdeckt der ehemalige Ermittler die Leiche einer jungen Frau ...
Der Roman, der im Verlauf der Geschichte zunehmend mehr durch eine durchaus
anspruchsvolle Handlung besticht, beginnt mit einem Auffahrunfall. Der Unfall
wird zunächst aus der Sicht verschiedener Personen geschildert, deren innerer
Zusammenhang allmählich immer deutlich wird.
Brodie ist zufällig als Beobachter vor Ort und sieht, wie der Unfallverursacher
mit einem Baseballschläger auf den anderen Autofahrer einschlägt. Er beobachtet
auch, wie der – wunderbar gezeichnete – Krimiautor Martin Canning seine
Laptoptasche an den Kopf des Hondafahrers wirft...
Kate Atkinsons Geschichte entwickelt ein rasantes Tempo,
aber sie lässt ihre Leser in dem Labyrinth aus Handlungen und Personen nicht
allein. Schlussendlich führt die Autorin nämlich alle Puzzlestücke zusammen,
lüftet sämtliche Geheimnisse und wartet währenddessen immer wieder mit
Überraschungen auf.
In „Liebesdienste“ geht es um Mord, um Betrug und auch um die Liebe – und
Atkinsons Kunst besteht darin, dass all diese Ingredienzien keine der gängigen
Klischees zu benötigen scheinen.
Dieser Roman ist stets für eine Überraschung gut, weit mehr als ein gewöhnlicher Kriminalroman und deshalb gehört er schon jetzt zu den herausragenden Romanen des Jahres 2008.
© Heide John 2008
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