Linwood Barclay: Dem Tode nah - Rezension Literaturmagazin Lettern.de Linwood Barclay: Dem Tode nah

Ullstein Verlag
Übersetzung: Nina Pallandt

broschiert
, 512 Seiten
8
,95 €
ISBN: 3-548-26744-0
Hörbuch: 3-899-03636-0

 

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Mit seinem ersten Thriller Ohne ein Wort hatte Linwood Barclay die Messlatte sehr hoch gelegt. Kann er die Erwartungen seiner Leser mit "Dem Tode nah" wieder erfüllen?

Die Familien Langley und Cutter wohnen schon lange nebeneinander am Stadtrand von Promise Falls, einer amerikanischen Kleinstadt. Die beiden Söhne Adam und Derek sind gut befreundet, schlachten zusammen alte Computer aus. Eines Abends versteckt sich Derek im Haus der Familie Langley, als diese in den Urlaub aufbricht. Er möchte das leere Haus als Liebesnest nutzen, um sich mit seiner Freundin treffen zu können. So wird Adam ungewollt Zeuge, wie die gesamte Familie Langley ermordet wird. Die Suche nach dem Mörder und dessen Motiv verläuft anders als erwartet. War der Mörder vielleicht im falschen Haus?

Das erste Kapitel wird aus der Perspektive von Derek erzählt, wie er sich versteckt und die Morde mitbekommt. Ab dem zweiten Kapitel wird die Geschichte dann von Dereks Vater Jim weitererzählt.

Im Lauf der Ermittlungen werden etliche Geheimnisse aufgedeckt, die einige Figuren plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Manchmal hatte ich das Gefühl, als ob die Karten allzu oft neu gemischt wurden. In einer scheinbar relativ friedlichen Kleinstadt haben mehr Menschen Dreck am Stecken als man denken möchte. Für die Einwohner von Promise Falls ist es eine harte Zeit, in der sich wohl viele fragen, wie gut sie ihre Mitbürger und Familienmitglieder wirklich kennen.

Sehr geschickt legt Linwood Barclay zahlreiche falsche Fährten, von denen jede zu einem mehr oder minder überzeugenden Ende führen könnte. Meiner Meinung nach wählt Linwood Barclay dann leider ausgerechnet die am wenigsten überzeugende Variante als Auflösung aus.

Sprachlich und auch inhaltlich liest sich "Dem Tode nah" sehr flüssig und enthält einige amüsante Seitenhiebe auf akademische Kreise und Literaturkritiker.

Objektiv gesehen ist "Dem Tode nah" ein guter Thriller, der ohne viel Blutvergießen eine beklemmende Atmosphäre schafft und den der Leser erst nach der letzten Seite wieder aus der Hand legen möchte. Hätte ich nicht direkt davor "Ohne ein Wort" gelesen, hätte ich vermutlich ohne zu Zögern mehr Sterne vergeben. 3/5 Sternen.

© Monika Stache 2009


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