Raymond Dittrich: Gassenblicke

Raymond Dittrich - Gassenblicke

Wiesenburg Verlag
148 Seiten 
Hardcover
17,00 €
ISBN 3-932-49774-0

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Gassen. Kleine Durchgänge zwischen engen Häuserreihen. Ihre Namen erzählen uns von ihrer Herkunft, von Anwohnern und Handwerkern, nach denen sie benannt wurden oder sie weisen auf Plätze und wichtige Orte zu denen sie führen.

Raymond Dittrich hat sich diesem Thema leidenschaftlich angenommen. Er hat alles, was er über diesen Begriff gefunden hat, zusammen getragen, angefangen von den Gebrüder Grimm und einer Sage, über das Mittelalter bis hin zu den Wortbedeutungen der verschiedenen Gassennamen.

Da die Menschen sich immer mehr in Städten ansammelten, kam irgendwann von Amts wegen eine Gassenordnung, die über die Reinigung und Entleerung von Unrat und Nachttöpfen bestimmte, damit der Gestank und der Müll nicht zu sehr Überhand nahm, denn Toiletten im eigenen Haus gab es damals noch nicht, ebenso wenig eine Kanalisation. Die Kosten, die dafür entstanden, wurden aus dem Wege- bzw. Gassenzoll bestritten, den man für die Benutzung gepflasterter Gassen bezahlen musste, ebenso natürlich für die Reinigung. So finden wir ja heute auch in unserer Nebenkosten-Abrechnung die Posten: Straßenreinigung und Kanalnutzungsgebühr - also alles schon Jahrhunderte lang bekannt.

Der Berufsstand der Fackelträger ging langsam seinem Ende zu, als die Städte mit Laternen beleuchtet wurden, dafür brauchte man wiederum Lampenwärter, die die Laternen abends anzündeten und morgens wieder löschten. Und über alles gab es ja Verordnungen. Das war wohl schon damals so, das alles reglementiert wurde.

Weiter geht es in dem Buch über den Begriff Gasse in Wortstämmen, in der Lyrik, in Erzählungen. 

Ein schönes Büchlein, das mit sehr viel Fleiß zusammengetragen wurde und sogar einige Bilder in schwarz/weiß enthält über Gassen in Bamberg, Hamburg, Hof, Ingolstadt, Nürnberg, Passau, Regensburg und Rom, teilweise mit Erzählungen aus der damaligen Zeit, wie es dort aussah und es sich dort lebte.

Der Autor Raymond Dittrich hat sich sehr viel Mühe gemacht, und das Zusammentragen dieser vielen Informationen wird sicher Jahre in Anspruch genommen haben. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der etwas mehr aus der alten Zeit wissen möchte.

© Gabriele Thlon 2002


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