Juliane, die 60-jährige Protagonistin der Geschichte, erbt. Dieses wahrlich unverhoffte Ereignis bringt reichlich Aufregung in die Husumer Familie. Die beiden Söhne Martin und Helmut sehen sich schon als Millionäre und ihr Ehemann Reinhard knallt die Türen und verpestet das Haus mit schlechter Laune, da Juliane für die Erbschaft nach Bad Reichenhall reisen muss - und auch will. 

Reinhard reagierte wie erwartet. Als ich ihm sagte, dass ich nun fliegen würde, sank seine Stimmung endgültig auf den Nullpunkt. Er machte mir Vorwürfe, weil ich nur auf Grund einer am Telefon aufgestellten Behauptung so viel Geld ausgeben wollte, ohne vorher genau zu wissen, worum es bei dieser dubiosen Erbschaftsangelegenheit überhaupt ginge. Er war wirklich sehr ungehalten und nannte mich gutgläubig und naiv. Und ich dachte beklommen: "Hoffentlich hat er damit nicht recht!" 

Juliane fällt aus allen Wolken, als ihr der Rechtsanwalt Klaus Kobelyn eröffnet, dass sie von ihren damaligen Pflegeeltern Martha und Norbert Bickel ein Haus mit Grundstück und ein dazugehöriges Gärtnerhäuschen geerbt hat. Das 'Haus' entpuppt sich als heruntergekommene Villa, die trotzdem in der Gegend gut und gerne eine Millionen Mark Wert ist. Sie kann es nicht glauben. Was soll sie mit diesem Riesenhaus? Wie sind Bickels zu so einer Villa gekommen? Nach dem Krieg hatte niemand Geld, und schon gar nicht als Flüchtling. Viele Fragen beschäftigen Juliane. 

Klaus erzählt ihr die Geschichte der Bickels und der Villa. Als Juliane mit Klaus das Villengrundstück besucht, verliebt sie sich sofort in das kleine verwinkelte Gärtnerhäuschen. 

Dieses abseits stehende Minihaus übte also auf mich sogleich eine große Faszination aus. Es hatte eine ganz andere Ausstrahlung als die einsame Villa da drüben, es wirkte, ja, wie eigentlich? Es wirkte heiter, zufrieden, gelassen, wenn ich da mal mit menschlichen Eigenschaften hantieren darf.

Juliane beschließt den Sommer über in das Gärtnerhäuschen zu ziehen. Nur einen Sommer lang einmal das machen, worauf sie Lust hat! (Die entsprechende Reaktion ihres Ehemannes kann man sich leicht vorstellen). Aber Juliane bleibt hart.
In diesen kurzen Sommermonaten überschlagen sich die Ereignisse, sogar ein Gespenst treibt sein Unwesen in der Villa, Juliane verliebt sich und muss verzwickte Situationen bewältigen.

Einmal einen Sommer Urlaub...

Es hat Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Mit leichtem, flüssigem Schreibstil, sehr persönlich, erzählt Ute Eppich die Geschichte, der man leicht folgen kann und sich in vielen Situationen ein Schmunzeln nicht verkneifen lässt und als Lächeln zurück bleibt. Ein liebevoll geschriebenes Büchlein, das für einen beschaulichen Sonntag genau das Richtige ist, um Wärme zurückzulassen. 

Auf der Homepage von Ute Eppich findet ihr weitere Bücher, sowie einige Texte und ein Autorenportrait.

http://www.sternschnuppen.de

© Gabriele Thlon 2002

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