Henny Fortuin - Das Geheimnis der Spinnenhexe Carlsen Verlag
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Irgendwie ist das Buch eine umgekehrte Mogelpackung: Ein
nichts sagender Titel, ein nicht sonderlich ansprechendes Cover, ein Klappen...
äh... Rückentext, der auch eher dazu motiviert, das Buch im Regal stehen zu
lassen als es zu kaufen und zu lesen.
Und dann ein Text, so grandios, so schön geschrieben, dass man es bedauert, ihn
zur Seite zu legen, weil gerade anderes anliegt.
Es gilt die Prophezeiung, dass das dritte Kind des Königs,
dass ein Junge werden wird, die drei Windrosenländer zu vereint. Tatsächlich
wird die Frau des Königs Leonard, Regina, zum dritten Male schwanger. Und sie
weiß von der Prophezeiung, weiß aber auch, dass ihre beiden bisherigen Kinder,
Fianna und Maev, es zum Krieg kommen lassen würden.
Also sinnt sie auf einen Plan, geht zur Nebelhexe und bittet sie, das Ungeborene
mittels Magie in ein Mädchen zu verwandeln. Regina wird diese Bitte gewährt,
doch der Preis, den sie dafür bezahlen muss, ist hoch: Regina muss ihr Herz
dafür hergeben.
König Leonard ist entsetzt, als der vermeintliche
Thronfolger geboren wird und sich als Mädchen entpuppt. Er erkennt das Kind
nicht an, nennt es Montag (als Synonym für Unglück) und kümmert sich nicht drum.
Montag - oder auch Mira, wie sie von ihrer Mutter genannt wird - begegnet diesem
mit einem Schwur: sie wird so lange schweigen, bis ihr Vater um sie schreit.
So ziehen die Jahre ins Land: Mira wird bei der
Spinnenhexe aufgenommen (die im Ostturm wohnt und jede Menge der Krabbler bei
sich hausen lässt) und mehr oder minder ausgebildet.
Dann tritt Croch auf, Berater des Königs und mächtiger Magier. Er will an die
Macht, will sich zum Kaiser aufschwingen, ersinnt einen teuflischen Plan mit
vielen Intrigen und setzt diesen peu á peu um. Dabei schreckt er auch vor Mord
nicht zurück. Einige seiner Pläne erinnern an die Hexenverfolgung. Alles läuft
wie geschmiert. Seine Krönung steht kurz bevor.
Nur Mira und vier ihrer Getreuen, können ihn noch aufhalten; doch sie schaffen
es nicht. Alles scheint verloren, bis...
Mit „Das Geheimnis der Spinnenhexe“ hat Henny
Fortuin einen Jugendroman geschrieben, der recht viele Fantasyelemente in sich
trägt: Ein Zwerg, Elfen, Magie, Hexen in einem mittelalterlichen Setting.
Dennoch möchte ich sagen, dass man eher von einem Intrigenroman denn einer
reinen Fantasygeschichte sprechen kann. Man muss dazu sagen, dass die Geschichte
in vier Büchern verfasst wurde, und somit in vier verschiedenen Sichtweisen.
Zumindest teilweise. Soll heißen, dass die Geschichte schon vorangetrieben wird,
aber jeder so ein bisschen über seine Pläne redet, über sein „Schicksal“, warum
er was macht.
Allerdings: ein Manko hat der Roman doch: die Altersempfehlung von 12 Jahren ist
nicht sonderlich gut geglückt - 14, 15 aufwärts wäre besser...
© Michael Vogl 2007
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