Janet Frame -
Wenn Eulen schrein Suhrkamp
Verlag
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Der normale Wahnsinn einer neuseeländischen Familie:
Dad arbeitet, Mum löst alle Konflikte mit selbstgebackenen Plätzchen, Francie verbrennt auf einem Schutthaufen, Daphne singt aus dem toten Zimmer der Irrenanstalt ihre Lieder, Toby bekommt Anfälle und Chicks, die Jüngste der Withers, bemüht sich so sehr um gesellschaftliche Anerkennung, dass sie sich selbst darüber verliert. Und am Ende bleibt die Frage, ob Normalität ist, was sie zu sein scheint oder ob der alltägliche Irrsinn normal und die Normalität das eigentlich verrückte ist.
Janet Frame beschreibt in ihrem Roman den Alltag einer aus der gesellschaftlichen Norm fallenden Familie am anderen Ende der Welt. Atemlos versucht der Lesende oft, mit ihren Gedanken mitzuhalten, die Geschichte der Withers zu verfolgen, die bis zum Schluss ihre Spannung ohne dramatische Effekte halten kann.
Ein kleines Stück Literatur in eine bizarre Geschichte verpackt, mehr braucht Frame nicht, um den Leser auf die Welt aufmerksam zu machen. Vorsichtig bittet sie darum, das Leben nicht infrage zu stellen, sondern es als das zu akzeptieren, was es ist: Ein Dschungel in nur vermeintlicher Ordnung.
Die im Januar diesen Jahres (2004) verstorbene Autorin wird den meisten Lesern durch die Verfilmung ihrer autobiographischen Trilogie "Zu den Inseln", "Der Gesandte der Inseln" und "Ein Engel an meinem Tisch" mit dem Filmtitel Ein Engel an meiner Tafel (1990) bekannt sein.
© Neda Kostic 2004
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