Josh Bazells Erstling ist so rasant wie der Titel es verspricht, sehr humorvoll und die Hauptfigur Peter Brown, genannt Doc Pietro, wundervoll skurril.

Jener Doc Pietro arbeitet als Assistenzarzt in einem Krankenhaus in Manhattan und schon auf den ersten Seiten wird klar, dass er kein gewöhnlicher Arzt ist, sondern eine bewegte Vergangenheit hat. Und dass er über einen rabenschwarzen Humor verfügt, sowie keinerlei Skrupel zu haben scheint, aber auch ein weiches Herz besitzt. Denn früher war er als Auftragskiller für die Mafia tätig und wechselte durch ein Zeugenschutzprogramm seine Identität. Soweit so gut, würde da nicht ein "Bekannter" aus seiner Vergangenheit auf seiner Station eingeliefert und ihn zurück in jene Zeit und Zwänge katapultieren.

Mit Doc Pietro hat Josh Bazell eine wundervoll vielseitige Hauptfigur erschaffen, einen meist sympathischen ehemaligen Serienkiller, mit dem man mitfühlen kann, trotz dessen ursprünglichen Berufs. So makaber wie Doc Pietro den Alltag im Krankenhaus bescheibt, so realistisch ist vieles vermutlich, denn der Autor Josh Bazell kennt sich dort selbst gut aus. Beeindruckenderweise gelingt es ihm, auch brutale oder abstoßende Szene durch Humor abzumildern - trotzdem ist es kein Buch für Leser und Zuhörer mit schwachen Nerven oder mit einer starken Abneigung gegen (ein wenig) Fäkalsprache! Auch viele der anderen Figuren sind gut gezeichnet und ihre Stimmen sehr individuell von Christoph Maria Herbst gesprochen. Viele Stellen ließen mich laut auflachen, andere sind so rabenschwarz, dass einem das Lachen in der Kehle stecken bleibt.

Einerseits erfahren die Zuhörer viel aus Pietros sehr bewegter Vergangenheit, andererseits geht es auch darum, wie er versucht seine Haut und seine neue Existenz zu retten. Das Hörbuch bietet auch dank der wundervoll-passenden Lesung von Christoph Maria Herbst perfektes Kopfkino.

Besonders bedanken möchte ich mich beim Hörverlag dafür, dass es sich hier um eine ungekürzte Lesung handelt, denn ich hätte keine Minute von Doc Pietros Erzählungen missen mögen. Weder die rasanten noch die nostalgisch-gefühlvollen Szenen.

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