Hörbuch: Francis Durbridge - Paul Temple und der Fall Conrad Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Conrad

Sprecherin: Rene Deltgen, Annemarie Cordes, Herbert Hannies, Friedrich W. Bauschulte, Wolfgang Eichberger, Rudolf Kleinfeld-Keller, Alfred Abel-Adermann, Mathias Degen
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Hörspiel: 4-CDs
16,89 €

ISBN: 3-898-13329-X

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"Aus einem Eliteinternat in Bayer verschwindet die Tochter des berühmten Psychiaters Conrad. Bald darauf findet man eine verstümmelte Mädchenleiche, die der verschwundenen Betty gleicht. Doch die taucht kurz darauf in London wieder auf - und schweigt", berichtet die Inhaltsangabe auf der hinteren Schutzhülle der CD.

"Weltläufigkeit hatte Temple auch bereits in vorhergehenden Fällen bewiesen, mit Abstechern nach Frankreich oder in die USA. Aber in den Bayerischen Alpen und bei einem Abstecher nach Innsbruck scheint sich der Gentleman-Detektiv und seine Frau Steve besonders wohl zu fühlen. Ungeachtet mehrerer Mordversuchte und wagemutiger Selbstversuche mit mehr oder weniger einheimischen Getränken wie bayerischem Bier oder Wein vom Kalterer See statt dem gewohnten Martine Dry, läuft das Ehepaar Temple in der Sommerfrische zu gewohnten detektivischen Höchstleistungen auf. Immerhin ist Paul hier in Sicherheit vor dieser neumodischen Musik, dem Rock`n'Roll, der in London gerade aufkommt. Bei aller Aufgeschlossenheit ein wenig konservativ zu sein, das macht ihn gerade so sympathisch," berichtet das beigefügte Beiheft.

Hier liegt ein klassisches Hörspiel vor. Es erzählt die Geschichte eines hauptberuflichen Schriftstellers und begeisterten Amateurdetektivs, den die Polizei bittet, bei der Suche nach einem verschwundenen jungen englischen Mädchen zu suchen. Leider ist in dem Beiheft nicht angegeben, von wem die Hörspielbearbeitung stammt. Doch ganz egal, wer es war - dieser Roman steht ganz in der Tradition des klassischen englischen Kriminalromans. Die Geschichte wird Schritt für Schritt erzählt, ohne gemächlich zu sein. Nichts geschieht ohne Grund; alles baut aufeinander auf. Die Charaktere sind in sich schlüssig und stimmig. Und die Landschaftsbeschreibungen? Die fehlen. Ein wenig mehr Lokalkolorit wäre schon gut gewesen. So wäre die Erzählung etwas lebendiger geraten.

Hier liegt, wie gesagt, ein klassisches Hörspiel vor. Verschiedene Sprecher, Musik und Hintergrundgeräusche, werden als Gestaltungselemente eingesetzt. Die Handlung wird hier so gut hörakustisch umgesetzt, dass die Geschichte aus sich selbst heraus lebt. Ich kann es gut verstehen, dass die Produktion als Straßenfeger angepriesen wird. Übertreibe ich, wenn ich das vorliegende Hörspiel zu einem Glanzpunkt der guten Hörspielkultur mache? Nein, ich glaube nicht. Ganz egal, ob ich (als Hörer) Krimis mag oder nicht - hier bekomme ich gezeigt, wie sich ein gelungenes Hörspiel anhört.

© Andreas Rüdig 2007


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