Kathy Hepinstall - Schlaf gut, mein kleiner Prinz

Übersetzung: Holger Wolandt
Droemer/Knaur
Verlag 
Harcover, 204 Seiten
16
,90 €
ISBN 3-426-19674-
3

 

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Eine Rezension über diesen Roman zu schreiben, ist wahrlich schwierig. Allzu leicht gerät man ins "Spoilern", dem topmodernen Ausdruck dafür, wenn man "zu viel verrät".

Nun denn, der ungespoilerte Plot in Kürze:

An der Schule des sechsjährigen Duncan explodiert eine Bombe. Dabei kommt ein Kind ums Leben. Duncans Mutter Martha fühlt sich von nun an bedroht, schrecklich bedroht sogar. Um sich und ihren Sohn vor den Schrecken und Gefahren der Zivilisation zu schützen, flieht sie in eine abgelegene Höhle am Rio Grande.

Dort leben Mutter und Sohn in mehr oder minder friedlicher Einsamkeit, bis ihre heile Welt durch einen Eindringling gestört wird. Der Mann, der als von Marthas Mann gedungener Privatdetektiv eingeführt wird, ist Alkoholiker und ebenfalls zivilisationsmüde.

Es kommt, wie es kommen muss: Die beiden vom Leben gezeichneten Aussteiger verlieben sich ineinander. So weit, so gut. Aber dann spürt Marthas Ehemann sie auf, und es kommt zum unvermeidlichen Show-down.

Die dem Roman zu Grunde liegende Idee ist gut. Aber das Projekt ist missglückt. Die Seiten zwischen dem spannenden Beginn und dem gekonnten Schluss bersten vor unglaubwürdigen Wendungen, Klischees und psychologischen Ungereimtheiten.

Dieses Buch lebt davon, dass es von der ersten Seite an verschleiert; davon, dass der große Knalleffekt erst gegen Ende eintritt. 204 Seiten hat Kathy Hepinstalls kleiner Roman. Schade, dass davon nur dreißig Seiten wirklich lesenswert sind. Schade, weil dieses Thema mehr Inhalt und mehr psychologisches Fingerspitzengefühl verdient hätte. Viel mehr sogar.

© Heide John 2005


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