Stephenie Meyer: Bis(s) zum Ende der Nacht Sprecher:
Ulrike Grote, Peter Jordan |
Aliens in Forks? Eine grauenvolle Vampirgeschichte...
Letztes Wochenende durfte ich mir bei zwei längeren Autofahrten die Hörfassung von "Bis(s) zum Ende der Nacht" anhören.
Bella und Edward heiraten und verbringen die Flitterwochen
auf einer einsamen Insel. Von dort bringen sie ein sehr außergewöhnliches
Souvenir mit, das die weitere Handlung völlig auf den Kopf stellt.
Zum Glück kannte ich schon die ungekürzten Bücher und konnte einiges erklären.
788 Seiten in 587 Minuten pressen zu wollen war ein ambitionierter Versuch, der
eindeutig fehlgeschlagen ist. Mein erster Gedanke war, dass die beiden Vorleser
sich dann aber sehr beeilen müssten, denn die englische ungekürzte Fassung ist
mit 1229 Minuten mehr als doppelt so lang.
Die drastischen Kürzungen lassen die Handlung und das Verhalten einiger Figuren sehr sprunghaft wirken. Fast scheint es, die Körper der bekannten Hauptfiguren wären von Aliens besetzt worden. Anders konnten wir uns diese sprunghaften Charakterveränderungen nicht erklären, die mir schon im Buch aufgefallen waren, hier aber noch extremer erscheinen. Hinzu kommen Lücken in der Handlung. Ein Beispiel ist die Eigenschaft des "Prägens" der Werwölfe. Diese fiel anscheinend in den ersten drei Hörbüchern der Schere zum Opfer. Schwierig, das dann gut verständlich in der knapp bemessenen Zeit des letzten Hörbuches einzuführen.
Der mittlere Teil des Buches wird aus Jakobs Perspektive erzählt, gut gelesen von Peter Jordan. Die weitgehend emotionslose Stimme von Ulrike Grote passt meiner Meinung nach weder zur Handlung noch zu Bella. Das überraschte mich, denn andere von ihr gelesene Hörbücher haben mir gut gefallen.
Sicher sind die Produktionskosten für ungekürzte Lesungen höher. Die Bis(s)-Reihe gehört jedoch zu den Bestsellern und auch die ungekürzten Lesungen von "Harry Potter" und der "Tintenherz"-Reihe haben sich meines Wissens gut verkauft. Auf jeden Fall finde ich eine Kürzung um über 50% zu extrem und das Buch hat deutlich darunter gelitten. So wurde aus einem Buch, das mir ohnehin schon nicht so gut gefiel, tatsächlich ein grauenvolles.
Ein Gutes hat dieses Hörbuch jedoch. Die normalerweise leseunwillige Jugendliche will jetzt auf jeden Fall die Bücher lesen, um herauszufinden, was alles in den Hörbüchern fehlte.
© Claudia Stache 2009
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