Tom Holt - Immer Ärger mit Georgie

Tom Holt - Immer Ärger mit Georgie

Heyne Verlag 
Taschenbuch
368 Seiten 
7,95 € 
ISBN: 3-453-14030-3

 

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Frage: Gibt es Romane, die krank machen? Antwort: JA! Ich weiß zwar nicht, wie der medizinische Begriff dafür lautet, aber ich als Laie nenne es: extreme Überstrapazierung des Zwerchfells.

Tom Holt beschreibt die komische Schlacht zwischen Gut und Böse, wobei das Böse durch einen Drachen und das Gute durch einen Menschen verkörpert wird. Zumindest sagt der Mensch das, weil er ist ja der Gute, demzufolge muss der Drache ja der Böse sein, gelle? Oder? Holt wirft nämlich die Fragen auf: was, wenn das Böse absichtlich das Handtuch warf und was, wenn die Guten geschummelt haben...

Zur Story:

Die Bildhauerin Bianca bekommt den Auftrag, eine Statue für die Stadt zu entwerfen und herzustellen. Was sie auch macht: den Heiligen George, der einen Drachen tötet. Was sie jedoch nicht weiß, ist, dass sie dabei die beiden reinkarniert und damit sozusagen eine neue Schlacht Gut gegen Böse ermöglicht. Doch das alles kommt natürlich erst zum Ende des Buches.

Bis zu diesem Zeitpunkt tauchen eine Menge sehr skurrile und merkwürdige Wesen auf, die Holt alle sehr geschickt auf das Finale des Buches vorbereitet. Da wären erst einmal ein Zeitdieb, ein paar niedliche Teufel, die den Zeitdieb bei seinen Aktionen stören (unabsichtlich, versteht sich), ein paar lebendig gewordene Statuen, ein Drache in einem Computer, der Wünsche erfüllt (gegen Bezahlung, versteht sich) eine Bildhauerin, ein Freund der Bildhauerin und natürlich der Drache (Fred) und der Heilige George.

Nun: wie gesagt, es muss ein neuer Kampf Gut gegen Böse ausgefochten werden, doch dazu müssen sich die beiden erst mal finden. Natürlich macht sich jeder auf die Suche, wobei Fred Unterstützung von Bianca und Mike erfährt, während sich George mit den Teufeln einlässt. Der erste Versuch dieser Gang - die Drachenstatue zu zerstören - schlägt fehlt. Eigentlich schlägt er nicht fehl, aber da ist dieser Zeitdieb, der etwas von der gestohlenen Zeit dafür verwendet, kurz vor der Zerstörung der Statue dafür zu sorgen, dass noch einige Stunden vergehen, bevor sie zerstört werden kann, sozusagen als Rache dafür, dass die Teufel seine Zeitstehlaktion vereitelt haben.

Natürlich ist dieser Mann Geschäftsmann, und Fred muss nun einige Aufgaben für ihn erledigen, um seine Schulden zu bezahlen. Eine von diesen Aufgaben ist es nun, die Teufel zu rösten. Natürlich sind diese auch nicht gerade untätig, und mit George als Anführer versuchen sie nun ihrerseits, den Drachen vom Angesicht der Erde zu tilgen.

Okay, so ganz freiwillig machen es die Beelze-Buben nicht; man hat sie auf einem Betriebsausflug nach Nashville bewusst ausgesetzt, und George versprach ihnen, sie wieder in ihre Hölle zu bringen, wenn sie ihm nur helfen. Und dieses Gespann hat einen wahrhaft teuflischen Plan: wenn es ihnen nicht gelingt, herauszufinden, in welcher Gestalt Fred grade herumläuft, so suchen sie ihn nicht, sie lassen sich finden.

Ein paar Werbeplakate für eine Theatervorstellung, locken auch tatsächlich den Drachen hervor, der außer seinen Feinden auch ein paar Außenstehende tötet (getreu dem Motto: wo gehobelt wird, da fallen Späne). Die Außenstehenden sind tatsächlich tot, das teuflische Gespann jedoch trug Asbestanzüge, so dass ihnen die Flammen nichts anhaben konnten.

Etwas später erwachen in einem Museum in Italien Statuen. Angeführt von einem Schweden namens Knut, fliehen sie außer Landes und kommen nach Birmingham, wo sie einem mit viel Stress (für Kurt, versteht sich) verbundenen Auftrag nachgehen, wobei sie noch nicht einmal wissen, worum es sich handelt (außer Kurt, versteht sich).

Nach einigen irrwitzigen Abenteuern und wirklich zum Brüllen komischen Szenen (also, ich persönlich finde es schon witzig, wenn ein Drache mal eben so die Chinesische Mauer stiehlt), kommt es zum Showdown, der zwar nach dem üblichen Hollywood Happyend geschrieben wurde, aber trotzdem tatsächlich die Spannung bis zum Schluss zu halten versteht.

Fazit:

Immer Ärger ist ein Georgie ist ein Roman, der die Lachsalven aus vollen Rohren schießen lässt. Es ist ein Roman, der so herrlich skurril, witzig, überaus komisch, mit irrwitzigen Charakteren ausgestattet und sehr, sehr lebendig geschrieben ist. Es ist ein Roman, der neben seinen witzigen Dialogen zwar eine leicht verwirrende, nichtsdestotrotz aber packende Story mit wirklich vielen Einfällen hat. Und es ist ein Roman, hinter dem sich Pratchett verstecken MUSS (ich weiß, mit dieser Aussage mache ich mir gerade sämtliche Scheibenwelt-Fans zu Feinden, und sie werden mir morgen wegen Ketzerei den Scheiterhaufen richten, aber, hey, ich stehe dazu).

Immer Ärger mit Georgie hat es verdient, wirklich verdient, von vielen, sehr vielen Fans der witzigen, skurrilen Fantasy gelesen zu werden. Oder anders ausgedrückt: Lachen ist gesund. Bleiben Sie gesund und lesen Sie diesen Roman!

© Michael Vogl 2001


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