Ernest Tidyman:
Shaft und das Drogenkartell Sprecherin:
Reiner Schöne, Engelbert von Nordhausen, Judith Rosmair, Felix von
Manteuffel, Gerd Wameling, Margarete Salbach |
"Shaft ist Detektiv in New York, und er ist schwarz. Als in Harlem Rassenunruhen drohen, bekommt er den Auftrag, den Ursachen nachzugehen. Schnell findet Shaft heraus, dass jemand die einzige Tochter des Bandenchefs Knocks Persons entführt hat, und die Kontrolle über ganz Harlem verlangt. Wenn das Mädchen nicht bald gefunden wird, wird die Lage eskalieren," berichtet die Inhaltsangabe auf der CD.
"Shaft ist ein Privatdetektiv, ein tougher Einzelgänger, der sich nur an seine eigenen Regeln hält. Seine Junggesellenwohnung befindet sich in Greenwich Village und spiegelt seinen extravaganten Lebensstil wieder. Sein Büro ist am Times Square gelegen, doch seine Fälle führen ihn hauptsächlich in die schwarzen Viertel New Yorks," stellt das beigefügte Beiheft den ur-amerikanischen Detektiv vor.
Liegt hier überhaupt ein Krimi vor, wie es das Hörspiel behauptet? Auch wenn hier die Aktivitäten eines Privatdetektivs beschrieben werden, möchte man die Frage - einem ersten Impuls folgend - verneinen. Es geht um Rassenunruhen und Bürgerkrieg, um Bandenkrieg, Drogen, Macht und viel Geld. Vordergründig ist dies eine typisch amerikanische Geschichte, actionreich, oberflächlich, temporeich, eben hard-boiled; hier werden gesellschaftliche Zusammenhänge geschildert, die es in Deutschland so nicht gibt.
Und dennoch ist das Hörspiel gut hörbar. Verschiedene Sprecherstimmen, Musik und Hintergrundgeräusche werden hier gezielt als Gestaltungselemente eingesetzt. Sie tragen wesentlich zu Spannung bei. Und die Geschichte? Nun ja, was soll ich sagen? Glaubt man dem schon erwähnten Beiheft, ist dies der erste Fall von John Shaft. Auch wenn ich persönlich sie nicht kenne, sollen daraus filmische und literarische Kultserien entstanden sein. Mir persönlich ist die Produktion zu gewalttätig. Mord, Totschlag und Gewalt sind hier zu selbstverständlich, zumindest für meinen persönlichen Geschmack. "Ist Amerika wirklich ein so gewalttätiges, brutales Land, wie uns die Krimis glauben lassen," frage ich mich mehr als einmal. Und dennoch geht eine seltsame Faszination von der Produktion aus. Sie ist absolut empfehlenswert.
© Andreas Rüdig 2007
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