"Numbers" ist ein sehr spannender Roman nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Die Autorin Rachel Ward greift aktuelle Themen auf (Bedrohung durch Terroristen, Armut in Großbritannien usw.) und beschreibt sehr lebendig die beiden Teenager, die hier die Hauptrollen spielen.

Jem lebt seit Jahren in Pflegefamilien und verfügt über eine besondere Begabung - wenn sie anderen Menschen in die Augen sieht, erscheint ihr das Datum des Todestages dieser Person. Für Jem ist es ein Fluch und sie zieht sich immer mehr zurück. Nur Spinne, ein Junge aus ihrer Klasse, schafft es durch seine Beharrlichkeit, Jem etwas näherzukommen. Doch dann geschieht etwas Furchtbares und die beiden sind gemeinsam auf der Flucht.

Es ist leicht, sich mit den Alltagssorgen von Jem zu identifizieren, atemlos folgt man der Erzählung und die Vorleserin Laura Marie gibt einem das Gefühl, Jem selbst sprechen zu hören, wie sie mal ruhig mal aufgeregt selbst erzählt. Außergewöhnlich gelungen ist die Schilderung von Jems Gedankenwelt, den Gefühlen einer ganz normalen Pubertierenden, die ständig kämpft und meint, sich behaupten zu müssen, sich völlig unverstanden fühlt und sich trotz ihres kaktusartigen Verhaltens nach Nähe und Wärme sehnt. Spinne ist eine gute Identifikationsfigur für Jungen, denn auch seine Probleme und sein Verhalten bieten viele Identifikationsmöglichkeiten. Die beiden haben mich oft an meine eigene Jugendzeit erinnert, auch wenn der Großteil der Handlung aufgrund von Jems besonderer Fähigkeit eher außergewöhnlich ist.

Uneingeschränkt empfehlenswert für jugendliche und erwachsene Leser bzw. Zuhörer ab ca. 14 Jahren. Warnung: Viel Zeit mitbringen, denn am liebsten möchte man "Numbers" ohne Unterbrechung hören.

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