Heide John: Tatort Hofgarten Heide John - Tatort Hofgarten

Droste Verlag
ab 10 Jahre
Hardcover, 190 Seiten
9
,95 €
ISBN: 3-770-01275-5

 

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Die drei 12-jährigen Düsseldorfer Ben, Charlotte und Pia, kennen sich schon seit der Krabbelgruppe. Treffen können sich die Freunde nur nachmittags, da Ben vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste, als seine Eltern sich scheiden ließen. Bens Noten wurden schlechter. Er lebt bei seinem Vater und verbringt die Wochenenden mit seiner Mutter - sonst hätte er sich auch noch von seinen Freundinnen trennen müssen.

Eigentlich soll Ben Mathe lernen, da am nächsten Tag eine Klassenarbeit ansteht. Als Charlotte und Pia anrufen und ihn abholen wollen, um in den Hofgarten zu gehen, ein Katzensprung von der Pempelforter Wohnung entfernt, nimmt er kurzerhand das Mathebuch mit, da Charlotte, Spitzname: Einstein, (sie hasst es, wenn man sie so nennt), ihm verspricht zu helfen.

Kaum sind sie an ihrem Treffpunkt, dem Triton-Brunnen "Jröner Jong" angekommen, bemerken sie, dass sie von Levin, Bens Klassenkamerad, verfolgt werden. In der Schule sitzt er neben Ben. Die anderen Jungs mögen ihn nicht, weil er stottert, na, stottern kann man es nicht nennen - er wiederholt immer das letzte Wort im Satz, wenn er nervös ist. Ben findet ihn eigentlich ganz nett, hängt aber in der Zwickmühle wegen der anderen Jungs in seiner Klasse.

Kurzerhand fertigen sie ihn erst einmal ab und ziehen ihrer Wege. Plötzlich wird Pia von einem Jugendlichen umgerannt und eine Frau kommt jappend hinterhergelaufen und stoppt bei dem Trio. Der Jugendliche hat einer Frau auf dem Spielplatz die Handtasche geklaut und Fersengeld gegeben. Ben und Charlotte verfolgen den Dieb auf ihren Fahrrädern, erwischen ihn aber nicht mehr. Pia humpelt, sie hat sich den Knöchel beim Sturz verstaucht, mit der Frau zum Spielplatz zurück und zusammen warten sie auf die Polizei von der Altstadtwache, die den Fall aufnimmt.

Farbe der Hose, T-Shirt, Base-Cap? Tätowierung? Was für eine und wo? Nach einigem Hin und Her, da sie sich nicht einig werden können, wie das Tatoo genau aussieht, sagen die Beamten, sie sollen auf die Wache kommen, wenn ihnen noch etwas einfällt.
Levin, der immer noch im Hofgarten spazieren geht, und an dem der Jugendliche vorbei gerannt ist, hat die Tätowierung genau gesehen. Er traut sich aber nicht, nach der vorherigen Abfuhr, die er bekommen hat, hinzugehen und es zu sagen. Erst einmal nicht...
In der ganzen Aufregung ist Bens Mathearbeit natürlich in Vergessenheit geraten, und das hat Folgen.
Ein paar Tage später wird wieder einer Frau im Hofgarten die Handtasche geraubt. Ben, Charlotte und Pia wollen den Fall aufklären, und das wird nicht ganz ungefährlich. Aber sie bekommen unerwartete Hilfe von Levin.

Na, das ist doch mal ein tolles Buch, es erinnert mich an die 5-Freunde-Bücher, die ich als Kind gern gelesen habe. Flüssig und sehr, sehr  spannend erzählt, leicht verständlich - mitten aus dem Leben gegriffen. So könnte sich die Geschichte real abgespielt haben. Eine bunt gewürfelte Teenagergruppe, mit Problemen und Freuden, wie sie täglich stattfinden. Der Düsseldorfer Lokalkolorit findet absolut meine Zustimmung. Man kann in Gedanken mit den Akteuren durch die Stadt ziehen und fühlt sich mitten in der Gruppe. Alles in allem ein rundum gelungenes Jugend-Abenteuerbuch, nicht nur für Düsseldorfer.

Kleine Randbemerkung:
Selbst als in Düsseldorf aufgewachsenes Menschenkind... Ich glaube, den "Jrönen Jong" muss ich mir beim nächsten Hofgartenspaziergang einmal näher betrachten. Ich weiß nicht wie oft ich schon an dem Brunnen vorbei gelaufen bin - und nicht richtig hingesehen habe. Aber eine Frage drängt sich mir trotzdem auf: Was haben Griechen mit Nilpferden zu tun? Na ja, es gibt andere Beispiele: Hans Albers hat auch nichts mit Düsseldorf zu tun und steht als Skulptur am Hafen. Nur, da sind mir die Umstände bekannt...

© Gabriele Thlon 2007


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