Reinhard Junge -
Glatzenschnitt Grafit Verlag
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Die junge Türkin Nilgül Osran wird von Rechtsradikalen überfallen und vergewaltigt. Die Polizei findet schnell die mutmaßlichen Täter. Hauptkommissar Lohkamp muss sie aber auf höhere Weisung hin wieder laufen lassen. Kurze Zeit später setzt eines Todeswelle bei den Mitgliedern des "Volkssturmes Ruhr" ein. Klaus-Ulrich Mager vom Videoteam PEGASUS darf nun endlich eine Reportage über die rechten Glatzköpfe drehen. Merkwürdige Allianzen tauchen bei seinen Ermittlungen auf.
Cave canem sagen die alten Römer, wenn sie vor einem bissigen Hund warnen wollen. Wie die Römer damals vor einem schlechten Buch gewarnt hätten? Lang ist der Lateinunterricht her. Daher muss jetzt eine deutschsprachige Buchkritik die längst vergessenen Wörter ersetzen. Es ist ein zäher Text, der alle Vorurteile bedient. Schuld sind immer nur die Neonazis. Der Staatsschutz sympathisiert klammheimlich mit ihnen. Und die Polizei ist untereinander nicht grün und blockiert sich daher selbst. Gibt es eigentlich auch gute Bücher mit fähigen deutschen Polizisten und Autonomen, Anarchisten, Linken oder religiösen Fundamentalisten als Tätern?
Auf 380 Seiten schleppt sich der Text zähflüssig auf einen Plot zu, der eigentlich gar keiner ist. Klassische Krimis bieten zumindest eine Zusammenfassung der Ereignisse und die Überführung des Mörders. Auch die Charaktere der Polizisten bleiben schwammig und austauschbar. Dies fördert nicht gerade die Lesefreundlichkeit.
Reinhard Junge wurde 1946 in Dortmund geboren. Er lebt in Bochum und arbeitet als Lehrer. Er unterrichtet Deutsch und Latein. Sein Krimidebüt gab er 1985 mit "Klassenfahrt". Anschließend schrieb er diverse Bücher mit Leo P. Ard alias Jürgen Pomorin. Das Autorenduo hob "Das Ekel von Datteln" aus der Taufe. Damit begann die Krimireihe um das Dortmunder Videoteam PEGASUS. Junge setzt die Reihe ab dem achten Band alleine fort. Ein Deutschlehrer, der einen schwachen Krimi/Roman abliefert? Eigentlich ein Unding. Wer die Aufsätze junger Menschen beurteilen muss, sollte es eigentlich besser können.
© Andreas Rüdig 2008
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