Hedwig Kellner - Die Kunst, mit meinem Geld auszukommen Hedwig Kellner - Die Kunst, mit meinem Geld auszukommen

Nymphenburger Verlag
broschiert,
158 Seiten
12,90 €
ISBN 3-485-05044-
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Über Geld spricht man nicht, sagt der Volksmund. Entweder man hat welches, oder man hat eben keines. Unabhängig davon ist eines garantiert: Ob man nun gut betucht ist oder sich mit nur wenigen Mäusen über die Runden schlagen muss: Man muss mit dem Geld haushalten!

Doch gibt es nicht wenige Menschen, die dieses nicht können, die sich zum Ende des Monats schon wieder irgendwo Geld pumpen müssen, sich Kredite zulegen, um ihren Dispo auszugleichen und trotz des ernsthaften Versprechens, sein Konto garantiert nicht mehr zu überziehen, bald wieder in diesem Dilemma stecken.

Abhilfe verspricht das Buch Die Kunst, mit meinem Geld auszukommen, das bei Königs Furt erschienen ist.

Die Autorin weist erst einmal darauf hin, dass es bei diesem Buch nicht darum geht, wie man aus viel Geld ganz viel Geld macht, und es hat auch nichts mit spirituellem Reichtum zu tun (was aber schon der Titel sagt), gibt sogar freimütig zu, das für sie Geld etwas Materielles ist, führt diverse Beispiele für den Geldschwund an (die sich allerdings in manchen Passagen widersprechen, mit einigen der Vorschläge) und fordert immer wieder zu einer strengen Selbstdisziplin auf.

Gleichzeitig bringt sie Vorschläge, die recht vernünftig klingen, schlägt eine Prämisse für die 5 Zacken des intelligenten Geldmanagements (Leben, kleine Dinge, große Dinge, Luxus, Schuldenabbau), die sie ebenfalls sehr euphorisch beschreibt und mit vielen Beispielen belegt. Dabei beschwört Hedwig Kellner, dass man sich nicht unbedingt zum absoluten Geizhals entwickeln soll und man es trotzdem zu kleinem Wohlstand bringen kann, ja, sie garantiert es sogar, wenn man sich an die Gesetze des Geldmanagements hält.

Leider führt sie in dem Buch auch Vorschläge auf, die beim Lesen ein leichtes Stirnrunzeln verursachen. Zum Einem fordert sie in dem (m. E. sehr frauenfreundlichen) Ratgeber auf, dass Geld in Frauenhände gehört, und belegt dieses mit Beispielen, dass die Männer sich um ihre Arbeit kümmern, während Frauen dem Papierkram erledigten, und genau diesen Menschen ging es finanziell gut.

An anderer Stelle führt sie aber auch Frauen auf, die bis über die Ohrenspitzen verschuldet waren. Sei es durch "ererbte" Verhaltensweisen oder dadurch, dass manche Frauen aus lauter Liebe den (bösen (wie ich schon sagte, das Buch wirkt frauenfreundlich)) Männern Ideen, Träume, Wünsche und dergl. erfüllen. Aber auch da weiß die Autorin Rat und empfiehlt, keine Mehrkosten zu scheuen und einen Vertrag aufzusetzen, der notfalls notariell beglaubigt wird.

Diese und noch viele weitere Vorschläge zum Thema Geldmanagement (sei es über den Umgang mit Finanz-Dienstleistern, Tipps zum Einkaufen oder Familiengeschäfte und und und) füllen dieses Buch auf, diverse Tabellen zum Abzeichnen oder fotokopieren runden es ab.

Fazit:

Die Kunst, mit meinem Geld auszukommen, ist ein Ratgeber, der viele Ratschläge und Tipps und Tricks aufführt, mit denen man tatsächlich ein Budget aufbauen kann. Zudem ist dieses Buch mit leichter Feder geschrieben, so dass man zügig vorankommt und sich von der Euphorie der Autorin anstecken lässt. Einerseits.

Andererseits war ich beim Lesen ein wenig enttäuscht, weil ich persönlich jetzt Megaknaller erwartet habe bzw. all das, was in diesem Buch aufgeführt wird, auch in weniger Seiten hätte abgehandelt werden können.

Ob die 12,90 € für dieses Werk gerechtfertigt sind, mag ein jeder Leser selber entscheiden. Lesenswert ist der Ratgeber allemal, und man kann mit Sicherheit den einen oder anderen Ratschlag für sich selber herausfiltern.

© Michael Vogl 2003


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