Maggie Prince - Räuberliebe - Rezension Lettern.de Maggie Prince - Räuberliebe

Beltz Verlag
broschiert
, 240 Seiten
7
,50 €
ISBN: 3-407-78970-X

 

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Die 16jährige Beatrice lebt mit ihrer Familie auf einem Wehrturm in England. Die Schotten sind die größten Feinde Englands, das von Königin Elisabeth I. regiert wird.

Eines Tages greifen die Schotten wieder an. Einer von ihnen versucht durch ein Fenster in das Innere des Wehrturms zu gelangen, wird aber von Beatrice rechtzeitig bemerkt und von der Leiter gestoßen. Schwer verletzt gelingt es ihm zu fliehen.

Bei einem Spaziergang findet Beatrice den Verletzten und nimmt sich seiner an. Sie pflegt ihn gesund, womit sie sich in Gefahr begibt; Engländer, die einen Schotten decken, sich gar mit ihm verbünden, sind zum Tode verurteilt.

Das Risiko geht die 16-jährige ein, weil sie sich in ihn verliebt. Das Ganze ist für das Mädchen besonders schwer, da sie gleichzeitig vor ihrer Familie, aber auch vor anderen verbergen muss, dass sie ein solches Geheimnis mit sich trägt, dass sie auch immer wieder besuchen will.

Dass ganz große Problem: Sie muss jemanden einweihen, will sie verhindern, dass der Schotte, Robert, seinen Arm verliert, Derjenige, der eingeweiht wird, ist der Muschelmann, ein Eremit, der im Dorf mit argwöhnischen Augen betrachtet wird, heißt es doch, dass er mit dem Teufel im Bunde stünde. Der Muschelmann kann den Arm des Schotten retten und sorgt auch mit dafür, dass es Robert immer schneller immer besser geht.

Das hat zur Folge, dass er übermütig wird und sich zwei Mal in Gefahr begibt: Einmal wird er entdeckt, als er sich Pfeile für seinen Bogen besorgen will (und sich vor der aufgebrachten Menge in letzter Sekunde retten kann). Zum anderen wird er sehr übermütig und wagt sich direkt in die Höhle des Löwen; zu einem Fest, das die Dorfbewohner „feiern“, um sich Mut anzutrinken für den Rachefeldzug gegen die verhassten Schotten. Man erkennt und jagt ihn. Beatrice reitet mit ihm, um ihn zu retten. Und begibt sich dabei in Lebensgefahr...

Räuberliebe ist eigentlich eine Liebesgeschichte, allerdings ohne Schmalz. Der historische Alltag, den Prince beschreibt, macht das Lesen zu einem weiteren Schmankerl. Insbesondere das Aussuchen der späteren Ehemänner, auch unter dem einfachen Volke, war mir neu. Einen weiteren Pluspunkt bekommt das Buch dafür, dass die Autorin auch die Gefühlswelt der zukünftigen Soldaten aufzeigt, und diese nicht nur als "Hurra, wir ziehen in die Schlacht und machen unsere Gegner platt", sondern auch als "Wir haben Angst, dass wir nicht zurückkehren" darstellt.

Die Beschreibungen und die Sprache sind klar, lassen die gut 240 Seiten zum Pageturner werden, und auch die Nebenhandlungen machen das Buch zu einem sehr empfehlenswerten Jugendroman, wenngleich eher für Mädchen ab 12 Jahren, die zwar eine Liebesgeschichte lesen wollen, aber auf tiefe Liebesgefühle, Schmetterlinge im Bauch und heiße Küsse nicht ganz so großen Wert legen.

© Michael Vogl 2008


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