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Anant Kumar - Die
Inderin
Wissenburg Verlag
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Klappentext des Buches:
In Die Iinderin hat Anant Kumar nun nicht nur den Facettenreichtum seiner Stilmittel deutlich erweitert - neben seiner hervorragender Kurzprosa und Lyrik finden sich Anekdoten, Mythen, Sagen, Satiren und Parabeln -, sondern auch eine kluge, starke Protagonistin geschaffen. (C. Harkensee)
Eine flüchtige Begegnung
„An jenem Tag war Abdul Qasim froh und traurig" (S. 15)
Manchmal passiert es, dass man eine Person kennen lernt, aber bestimmte Umstände verhindern eine langfristige Freundschaft. Sei es, dass der andere Mensch wegzieht oder stirbt, vielleicht wird man auch gar nicht angenommen, oder aber es fehlt einfach die Zeit, die man füreinander braucht.
Bei der Inderin Sawitri, jener Protagonistin aus Anant Kumars Buch Die Inderin ist es das Ende des Buches, das die Beziehung von mir zu ihr beendet hat. Am Ende des zwölften Prosastückes hatte ich jenes Gefühl, welches der Bangladesher Abdul Qasim am Ende seiner Begegnung mit der jungen Inderin hatte. Dass sich die Wege viel zu früh trennen. Dass man noch viel mehr hätte wissen und erfahren wollen von dieser jungen Dame.
Noch nie war ich der Meinung, dass ein Buch viel zu früh zu Ende war. Zu Sawitri habe ich eine andere Beziehung aufgebaut, als zu anderen literarischen Figuren. Als ich Josef K. oder Alexei Karamasow verließ, kannte ich diese, man hatte sich lange an ihnen erfreuen dürfen. Man war durch ihr Leid mit ihnen verbunden. Es fiel der Abschied zwar schwer, aber ich kam darüber hinweg. Wie gerne hätte ich weiter den Worten der gebildeten Inderin gelauscht, ihre Momente mit ihr verbracht. Sie ist für mich eine sehr lebendige Person gewesen, vor allem aber, weil man ihre Welt nur kurz berührt hatte. Und mit Wehmut weiß ich, dass ich sie nie wieder sehen werde.
© Jürgen Suberg 2001
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