Benjamin Lebert - Crazy

(ab 13 Jahre)
Goldmann Verlag
broschiert,
174 Seiten 
6,50 € 
ISBN 3-442-54159-X
Hörbuch: 3-895-84785-2
Literaturverfilmung: DVD

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Benjamin Lebert, 16 Jahre, notorischer Schulwechsler, der halbseitig spastisch gelähmt ist und als Jugendlicher und 'Krüppel', wie er sich selber bezeichnet, seine Schwierigkeiten mit der Welt hat.

Nach seinem vierten Schulversagen, wird er in ein Internat verfrachtet, da die Eltern wohl der Auffassung sind, dass er dort eher seine Lernschwierigkeiten verliert, wenn er den ganzen Tag unter Obhut steht. Die Eltern lassen sich in der Zwischenzeit scheiden.

Benjamin beschreibt diese Internatszeit, seine Gedanken und Gefühle, die ein Junge hat, der sich zwischen Pubertät und Erwachsenwerden befindet. Die Gruppe, mit der er seine Zeit dort verbringt, ist bunt gewürfelt: Janosch, mit dem er sein Zimmer teilt, der dicke Felix, der dünne Felix, Florian, den alle nur 'Mädchen' nennen, und der stille Troy, finden alles 'cool' und 'crazy' und viele philosophische Betrachtungen werden in kleiner Runde erörtert, wie sich Jugendliche die Welt vorstellen und dass früher eben alles besser war...

An Streichen mangelt es auch nicht: mal eben des nachts in den Mädchenflügel schleichen und mit den Mädels Partys feiern, von ersten körperlichen Kontakten mit dem anderen Geschlecht einmal abgesehen oder einfach abhauen, mit dem Bus nach München, um das Nachtleben einmal kennen zu lernen.

Der Einstieg in das Buch ist gewöhnungsbedürftig, da anfangs die holprigen, knappen Sätze nerven. Arme deutsche Sprache, aber ich fürchte, diese Art des 'Boulevard-Blatt-Schreibstils' setzt sich in unserer hektischen Zeit immer mehr durch. Durch die Unterhaltungen, die später das Buch durchziehen, lockert es dann etwas auf, allerdings nicht die sprachliche Ebene.

Die Geschichte ist für Erwachsene vielleicht ganz interessant, um zu erfahren wie Jungs in diesem Alter sich die Welt vorstellen und was sie von ihr erwarten. Für Jugendliche vielleicht ein kleiner Trost, dass es Benjamin mit seinen Problemen nicht anders ergeht, wie vielen anderen auch.

© Gabriele Thlon 2001


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