Judith Lennox: Das Haus in den Wolken Piper Verlag
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Eine anglo-irische Familiensaga
Die Leseprobe und auch die Kurzbeschreibung lesen sich fast wie eine triviale Liebesgeschichte. Armes Mädchen mit geheimnisvoller Vergangenheit trifft reichen Mann. Die beiden heiraten und bekommen Kinder.
Hinter dem mich wenig ansprechenden Cover und Titel verbirgt sich ein unerwartet spannendes und interessantes Buch. Die Autorin schafft es, mir eine Zeit näher zu bringen, die mir bisher völlig fremd war. Die Familie Finborough vermittelt mir viel anschaulicher als der Geschichtsunterricht, wie stark sich innerhalb der beschriebenen gut 30 Jahre die Welt verändert hat.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhundert ist eine faszinierende Kulisse, vor der Judith Lennox auch ihr neustes Buch ansiedelt. Eine Zeit der Umbrüche, sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich. Die beiden Hauptfiguren, die anderen Familienmitglieder und ihre Freunde werden sehr plastisch beschrieben. Am Ende des Buches hatte ich fast das Gefühl, ich würde sie persönlich kennen.
Die Ereignisse der damaligen Zeit greifen tief in das Leben der Figuren ein. Der Leser erlebt mit, wie die Familie Finborough und ihre Freunde die Höhen und Tiefen durchleben. Als ich das Buch zuschlug, tauchte ich wie aus einer anderen Welt wieder in unsere heutige Zeit ein. Judith Lennox gelang es, mir das Gefühl zu geben, ich hätte diese Zeit selbst miterlebt.
Ein sehr beeindruckendes Buch, das ich ohne
Vorablesen.de sicherlich nicht in die Hand genommen hätte. Und mit
Sicherheit nicht das letzte Buch, das ich von Judith Lennox gelesen habe.
(Zur Sprache kann ich nur wenig sagen, da ich die englische Fassung gelesen
habe. Die Leseprobe gefiel mir aber sehr gut und die Übersetzung schien mir
außergewöhnlich gut zu sein.)
© Monika Stache 2009
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