Donna Leon:
Das Mädchen seiner Träume Brunettis siebzehnter Fall Diogenes Verlag
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"Das Mädchen seiner Träume" ist der siebzehnte Band um Commissario Brunetti und gleichzeitig einer der düstersten aus der Reihe. Trotz atmosphärischer Beschreibungen Venedigs und einem an sich spannenden Fall, konnte mich das Buch anfangs nicht recht fesseln.
Commissario Brunetti ist mit dem Fall eines seltsamen Predigers beschäftigt, der hohe Spenden annahm. An einem regnerischen Tag werden er und sein Kollege Ispettore Vianello an den Canale Grande gerufen, denn dort treibt eine Kinderleiche im Wasser. Niemand hat das blonde Mädchen als vermisst gemeldet und auch für den Goldschmuck an ihrem Körper ging keine Anzeige wegen Diebstahl ein. Wer ist das unbekannte Mädchen, warum starb es und weshalb will niemand etwas mit der Leiche zu tun haben? Gehörte sie zu einer Gruppe von Roma?
Die ersten rund hundert Seiten sind dem Fall des Predigers gewidmet, sowie philosophischen Diskursen über das Leben an sich und die Veränderungen Venedigs. Erst dann taucht die Leiche auf, das Buch gewinnt dank einiger irreführender Fährten an Fahrt. Die Schilderungen der religiöse Spannungen in Venedig und der sozialen Spannungen zwischen Venezianern und Zigeunern, verleihen dem Buch viel Lokalkolorit, sind aber streckenweise etwas zu langatmig.
Fans der Serie werden sich über die üblichen, geistreichen Dialoge zwischen Brunetti und seinen Kollegen freuen, über weitere Details aus seinem Privatleben und einen recht interessanten Fall. Andere Leser sollten diesen Fall vielleicht lieber auslassen und andere Bücher aus der Reihe lesen.
© Monika Stache 2009
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