Stephenie Meyer: Seelen Carlsen Verlag
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In Stephenie Meyers Roman wird die uns bekannte Erde von kleinen außerirdischen Lebewesen beherrscht, den sogenannten Seelen. Die Seelen übernehmen die menschlichen Körper, in denen sie leben, daher der englische Titel "Host". Nur wenige Menschen leben noch versteckt. Eine der ältesten und erfahrensten Seelen namens Wanderer wird in den Körper der fast erwachsenen Melanie eingepflanzt. Melanie widersetzt sich jedoch mit aller Kraft der Übernahme ihres Körpers, den sie jetzt mit Wanderer teilen muss.
"Seelen" wird durch die Augen von Wanderer erzählt. Stephenie Meyer ist es gelungen, mich unsere Erde, unsere menschliche Gesellschaft durch die Augen eines außerirdischen Wesens betrachten zu lassen. Sie war mir als Autorin der Bis(s)-Bücher bekannt, sonst hätte ich das Buch vermutlich nicht gekauft.
Wie schon in den Bis(s)-Büchern schafft Stephenie Meyer in der uns vertrauten Umgebung eine fremde Welt. Die "Seelen" sehen sich als friedliebende Wesen, die vor der Erde schon andere Planeten besiedelt haben. Ihr Ziel ist es, die Erde auch zu einem friedlichen Planeten zu machen, Mord, Armut, Hunger und Kriegen ein Ende zu bereiten. Erst durch Melanies Erinnerungen und Gedanken lernt Wanderer Gefühle wie intensive Liebe, Misstrauen oder Hass kennen.
Die Gesellschaft der Seelen ist eine Art Sozialismus in Reinform. Im krassen Gegensatz zu ihrer Harmoniesucht steht die völligeGleichgültigkeit der Seelen gegenüber dem menschlichen Wesen in ihren Gastkörper. Dieses Wesen muss um jeden Preis unterdrückt werden. Ähnlich wie in Lois Lowrys Hüter der Erinnerung stellt sich der Leser die Frage, ob das Individuum oder die Gesellschaft wichtiger ist, ob das Leben wie eine Achterbahn verlaufen soll oder wie ein ruhiger Fluss.
Eine ideale Filmvorlage für Hollywood.
© Monika Stache 2010
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