Joshua Mowll: Operation Red Jericho Dressler Verlag
|
Der Autor gibt sich als ein Verwandter von Rebecca Mowll aus, die neben ihrem Bruder Douglas einer der Hauptprotagonisten ist. Joschua Mowll erbt ein Haus, in dem er ein Archiv mit Aufzeichnungen findet, die im Schanghai der '20er Jahren spielen.
Doug und Becca (wie sie sich nennt) kommen bei Fitzroy
MacKenzie, ihrem Onkel, unter, einem bärbeißigen Kapitän des Forschungsschiffes
Exident, der sich als letzter Verwandter bereit erklärt, die zwei aufzunehmen.
Doug und Becca sind so störrisch, weil ihre Eltern spurlos verschwunden sind.
Leider entpuppen sich die beiden als recht schwer erziehbar (eben aus dem Grund,
da ihre Eltern vom Erdboden verschluckt scheinen), so dass es dem Kapitän immer
schwerer fällt, sie bei sich zu behalten. Dennoch lüftet er ein Geheimnis: er -
und jetzt auch sie - sind Mitglieder einer geheimen Gesellschaft, der HGS (Honourable
Guild of Specialists). Diese ist auf der Suche nach einem speziellen Material,
Zoridium, dass der Welt Gutes tun kann - allerdings kann man damit auch großen
Schaden anrichten.
Verständlicherweise sind deswegen auch Verbrecher hinter dem Element her, aber
dazu an anderer Stelle mehr.
Die Exident findet eine Stelle, wo man das Zerodium
vermutet und lässt ein Unterseeboot herab. Eine Aktion, die sich schon bald als
Todesfalle entpuppt. Doch dank Doug und dem Wissenschaftler Luc Chambois können
die Unterwassler im letzten Moment gerettet werden.
Doch auch wenn diese Aktion den beiden Protas Pluspunkte bringt, im Laufe der
nächsten Tage überspannen sie den Bogen, so dass sie von Fitzroy MacKenzie zum
nächsten Hafen und in ein Hotel gebracht werden, wo sie mit der nächsten Fähre
wieder nach Hause geschickt werden sollen.
Im Hotel jedoch bekommen die beiden ein Gespräch ihres Onkels mit einem Mitglied
der HGS mit und beschließen, auf eigene Faust weiter zu machen. Zuerst geht auch
alles gut. In einem chinesischen Casino kommen sie ein gutes Stück näher an die
Lösung, leider auch in Gefahr. Sie geraten in Gefangenschaft des gefährlichsten
Verbrechers Shanghais: Sheng-Fat. Dieser schreckt vor nichts zurück. Auch nicht
vor Folter...
Fitzroy MacKenzie und einige chinesische Kämpferinnen und Kämpfer wollen Sheng-Fat auf dessen Insel den Garaus machen, und anfangs sieht es auch sehr gut aus. Doch dann wendet sich das Blatt; die vielen Fallen schwächen die Truppe, und Becca entpuppt sich als Druckmittel gegen den Kapitän. Alles scheint verloren. Und auch die allerletzte Chance, die Sheng-Fat seinen Gefangenen einräumt, ist so verschwindend gering wie das Überleben eines Schneemanns im Hochsommer...
"Operation Red Jericho" ist ein Pageturner. Er ist spannend und lebendig geschrieben, hat allerdings leichte Schwächen (über die man jedoch großzügigerweise hinwegsehen sollte). Eine weitere Besonderheit wartet in diesem Buch. Nicht nur, dass einige Szenen/Menschen als Bleistiftzeichnungen zu sehen sind, nein, der Autor stellt auch einige der Personen mittels Foto und kleiner Vita vor UND zeigt einiges an Fachwissen in Form von Zeichnungen. Schiffe werden erklärt und Maschinen und Waffen und Kampftechniken; irgendwo ein kleines "Lexikon" im Buch, was über das übliche Glossar eines Buches hinausgeht.
Kurzum: Daumen rauf für dieses Jugendbuch. Ich jedenfalls warte schon mal auf den nächsten Band.
© Michael Vogl 2009
Aktuelle Kinderbuch-Rezensionen | |
Aktuelle Rezensionen | |
Aktuelle Hörbuch-Rezensionen | |
Rezensionen von A-Z | |
Rezensionen nach Genre |
Rezensionen von lettern.de