Willliam Nicholson - Die Gesellschaft der Anderen - Rezension Lettern.de William Nicholson - Die Gesellschaft der Anderen

Eichborn Verlag
Hardcover, 258 Seiten
19
,90 €
ISBN: 3-821-80957-4

 

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Ein junger Engländer verlässt unter dem Druck seiner Verwandten das eingeschränkte Elternhaus und begibt sich auf eine Reise ohne Ziel. An einer Autobahnraststätte wird er von einem Lkw-Fahrer mitgenommen. Er nimmt das Ziel der Reise nicht wahr. Es ist ihm auch egal. Nicht zu wissen, wohin die Reise geht, steigert seine Anspannung. Er erkennt nur, dass der Laster Richtung Europa fährt. Nach einer Zeit des unentwegten Fahrens und des Philosophierens, erreichen sie eine totalitäre Grenze im Osten. Einige Kilometer hinter der Grenze wird der Laster gestoppt und der Fahrer von stark bewaffneten Männern des Staates getötet. Der junge Engländer kann vorher fliehen. Geschockt und voller Angst irrt er durch das unbekannte Land. Sein einziger Begleiter ist ein ihm ebenfalls unbekanntes philosophisches Buch, das wohl die Ursache für den Tod des Fahrers war.

Der junge Engländer, der auf der Suche nach einem Ausweg ist, wird von einer autonomen Gruppe aufgenommen. Nach deren Angaben hat er einen Widersacher der Gruppe, einen Staatsdiener ermordet. Der junge Mann ist sich dieser Tat nicht bewusst. Als er erkennt, dass die Mitglieder dieser Gruppe auch ihren Sinn im Töten unschuldiger Menschen sehen, flieht er abermals.

Durch Hilfe des philosophischen Buches wird er zu einem Lehrer geführt, der ihm zur Flucht aus dem unmenschlichen Land verhelfen soll. Der junge Engländer, der eigentlich nur aus der Enge seines vorgeschriebenen Lebensweges fliehen wollte, gerät durch seine Reise ins Unbekannte in einem Teufelskreis der Gewalt, des Todes und der Machtgier.


Der Autor beschreibt in seinem Buch die Suche eines jungen Menschen nach den Sinn des Lebens. Die folgende Frage stellt sich natürlich, ob es einen Sinn ergibt, den Sinn des Lebens in Terror, Mord und Hass zu suchen. Aber vielleicht will der Autor das in seinen Buch widerlegen, denn gerade diese Aspekte bestimmen heute unser Leben und unser Weltbild.

Nicholson beschreibt in seinem Buch Gesellschaftskonstellationen, die es ganz sicher auch in unserer Zeit gibt. Die es immer gab, einen Totalitären Staat, gegen den immer Menschen angekämpft haben. Ein Thema, das in unserer Zeit immer noch aktuell ist.

Der junge Engländer durchlebt auf seinem gewollten Trip eine Erkenntnis, wo er sich selbst erkennt, aber auch aus der Welt und von den Menschen lernt. Philosophische, aber auch religiöse Aspekte lenken seine Erkenntnis.

William Nicholson hat ein sehr nachdenkliches Buch geschrieben. Die spannende Handlung wird manchmal durch langatmige philosophische und literarische Einwürfe gestreckt. Trotz dieser philosophischen Einsätze ist das Buch interessant.

Das Buch ist ein spannungsgeladener Politikthriller, der mit guten philosophischen und literarischen Aspekten untermauert ist.

William Nicholsons Buch "Die Gesellschaft der Anderen" ist interessant und lesenswert.

© Kathie Meier 2006


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