William Nicholson - Die Gesellschaft der Anderen Eichborn Verlag
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Ein junger Engländer verlässt unter dem Druck seiner
Verwandten das eingeschränkte Elternhaus und begibt sich auf eine Reise ohne
Ziel. An einer Autobahnraststätte wird er von einem Lkw-Fahrer mitgenommen. Er
nimmt das Ziel der Reise nicht wahr. Es ist ihm auch egal. Nicht zu wissen,
wohin die Reise geht, steigert seine Anspannung. Er erkennt nur, dass der Laster
Richtung Europa fährt. Nach einer Zeit des unentwegten Fahrens und des
Philosophierens, erreichen sie eine totalitäre Grenze im Osten. Einige Kilometer
hinter der Grenze wird der Laster gestoppt und der Fahrer von stark bewaffneten
Männern des Staates getötet. Der junge Engländer kann vorher fliehen. Geschockt
und voller Angst irrt er durch das unbekannte Land. Sein einziger Begleiter ist
ein ihm ebenfalls unbekanntes philosophisches Buch, das wohl die Ursache für den
Tod des Fahrers war.
Der junge Engländer, der auf der Suche nach einem Ausweg ist, wird von einer
autonomen Gruppe aufgenommen. Nach deren Angaben hat er einen Widersacher der
Gruppe, einen Staatsdiener ermordet. Der junge Mann ist sich dieser Tat nicht
bewusst. Als er erkennt, dass die Mitglieder dieser Gruppe auch ihren Sinn im
Töten unschuldiger Menschen sehen, flieht er abermals.
Durch Hilfe des philosophischen Buches wird er zu einem Lehrer geführt, der ihm
zur Flucht aus dem unmenschlichen Land verhelfen soll.
Der junge Engländer, der eigentlich nur aus der Enge seines vorgeschriebenen
Lebensweges fliehen wollte, gerät durch seine Reise ins Unbekannte in einem
Teufelskreis der Gewalt, des Todes und der Machtgier.
Der Autor beschreibt in seinem Buch die Suche eines jungen Menschen nach den
Sinn des Lebens. Die folgende Frage stellt sich natürlich, ob es einen Sinn
ergibt, den Sinn des Lebens in Terror, Mord und Hass zu suchen. Aber vielleicht
will der Autor das in seinen Buch widerlegen, denn gerade diese Aspekte
bestimmen heute unser Leben und unser Weltbild.
Nicholson beschreibt in seinem Buch Gesellschaftskonstellationen, die es ganz
sicher auch in unserer Zeit gibt. Die es immer gab, einen Totalitären Staat,
gegen den immer Menschen angekämpft haben.
Ein Thema, das in unserer Zeit immer noch aktuell ist.
Der junge Engländer durchlebt auf seinem gewollten Trip eine Erkenntnis,
wo er sich selbst erkennt, aber auch aus der Welt und von den Menschen lernt.
Philosophische, aber auch religiöse Aspekte lenken seine Erkenntnis.
William Nicholson hat ein sehr nachdenkliches Buch geschrieben. Die spannende
Handlung wird manchmal durch langatmige philosophische und literarische Einwürfe
gestreckt. Trotz dieser philosophischen Einsätze ist das Buch interessant.
Das Buch ist ein spannungsgeladener Politikthriller, der mit guten
philosophischen und literarischen Aspekten untermauert ist.
William Nicholsons Buch "Die Gesellschaft der Anderen" ist interessant
und lesenswert.
© Kathie Meier 2006
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