Jenny-Mai Nuyen -
Das Drachentor cbt Verlag
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Die 19-jährige Jenny-Mai Nuyen gilt als Ausnahmetalent. Nach Nijura - Das Erbe der Elfenkrone wird auch Das Drachentor frenetisch bejubelt. Zurecht? Beim Lesen des Romans beschleichen mich starke Zweifel.
Erzählt werden die Geschichten von vier Kindern - Alassar, Adhares, Revyn und Yelanah - die allesamt verschiedene Ziele haben. Während Alassar Rache will und in Höhlen Kinder zu einer Kriegsarmee aufbaut, wollen Revyn - gesegnet mit dem Talent als Drachenzähmer - und die Elfe Yelanah, die Drachen retten, da diese dem Untergang geweiht sind. Adhares, königliche Tochter eines Elfen und einer intriganten Menschenfrau, ist die schwächste Figur der vier, obwohl sie hin und wieder agiert, wirkt sie eher wie der Schatten eines Protagonisten.
Die Geschichten sind schnell erzählt:
Alassar scharrt die Kinder um sich und bildet sie zu
Kriegern aus. Dabei lässt er auch Drachen fangen und versucht sie zu zähmen.
Revyns Talent als Drachenzähmer wird entdeckt. Er kommt in eine Spezialabteilung
der Armee, lernt die Elfe Yelanah kennen und will ihr helfen, die Drachen vor
ihrem Tode retten. Dabei spielt Revyn eine ganz besondere Rolle: Er ist es, der
den Untergang der Elfen einläuten wird.
Yelanah spielt die Retterin der Drachen und verliebt sich nebenbei in Revyn.
Und Ardhes entwickelt sich zum Trotzkopf.
Auch wenn Jenny-Mai Nuyen es schafft, die Schicksale der Kinder miteinander zu verbinden, so wirkt das ganze eher zu künstlich, nicht wirklich dahingehörend. Ein weiteres Manko sind die nicht wenigen Logikfehler, die die Autorin begeht. Auch neigt sie des Öfteren dazu, die Sprachmelodie disharmonisch zu gestalten.
Sehr schön hingegen, finde ich die Idee mit dem Nebeltor - der Ort, in dem die Drachen verschwinden werden und so aussterben. Und dann - bei der großen Schlacht, gibt es eine faustdicke Überraschung; ja, ich gebe es zu: Damit habe ich nicht gerechnet.
Fazit: Das Drachentor ist ein Roman, der nicht so einfach zu beurteilen ist. Obwohl die Plotidee sehr interessant ist, merkt man dem Schreibstil an, das Frau Nuyen erst 19 Jahre alt ist. Nichtsdestotrotz: Eines muss man ihr lassen: Die in Amerika wohnende Studentin verfügt über einen sehr, sehr großen Wortschatz, und den wendet sie auch an, besonders in Metaphern.
Ich kann und will in diesem Fall nicht sagen, ob sich der Kauf des Buches lohnt. Zum Erweitern des Wortschatzes auf jeden Fall. Hier sollte ein jeder selbst entscheiden, ob ihn die Thematik interessiert und sicherheitshalber rein lesen.
© Michael Vogl 2009
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