|
Joane
K. Rowling - Harry Potter und der
Stein der Weisen (ab 10 Jahre)
|
Der 10-jährige Harry Potter lebt seit dem Tod seiner Eltern bei seinen Verwandten, den Dursleys. Sein "Zimmer" ist ein alter Schrank unter der Treppe und das sagt eigentlich schon alles über sein Leben aus.
Sein Cousin Dudley bekommt alles, wovon Harry nur träumen kann. Doch eines Tages, kurz nach seinem 11. Geburtstag trifft ein Brief für Harry ein, der sein Leben für immer verändern wird. Harry soll sich am 1.September in der Hogwarts-Schule einfinden. Hierbei handelt es sich um eine Schule für Hexerei und Zauberei.
Nun erkennt Harry seine Chance aus dem Alltag der "Muggel" (so nennen die Zauberer Menschen, die keinen Tropfen magisches Blut in ihren Adern haben), zu fliehen und in die magische Welt der Zauberei einzutauchen. Nachdem er sich alles besorgt hat, was ein Zauberschüler nun einmal mitzubringen hat (zum Beispiel einen Kessel, einen Zauberstab und nicht zu vergessen: den Besen), begibt er sich zum Bahnhof und besteigt den Zug, der von Gleis neundreiviertel (für uns Muggel leider unsichtbar) losfährt. In der Schule angekommen warten bereits viele aufregende Abenteuer auf ihn.
Dieses Buch ist kein Kinderbuch im herkömmlichen Sinne. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite; und auch als Erwachsener ist man von der Geschichte des Harry Potter begeistert.
In London lösten die Harry Potter Romane einen Kritiker-Streit aus. Viele zählen die drei bisher erschienenen Bände zu den Meisterwerken der Literatur. In einem Kommentar der britischen Zeitung "Evening Standard" wurde die Schriftstellerin Rowling als hervorragende Kinderbuchautorin gewürdigt. Dennoch könne die Anerkennung der Harry-Potter-Geschichten als Meisterwerke der Literatur nur von den Menschen ernsthaft gefordert werden, die nicht erwachsen werden wollten, hieß es in dem Kommentar weiter.
Mehr dazu unter der englischen Homepage von Harry Potter. Auf jeden Fall handelt es sich um ein sehr lesenswertes Buch, das Neugier auf die beiden Folgebände macht.
© Ute Krusche 2001
Eine zweite Rezension zum Buch:
Auffällig viele, äußerst merkwürdige Gestalten tauchen plötzlich in der Stadt auf. Vernon Dursley, auf dem Weg zur Arbeit, versucht sie zu ignorieren. Genau so wie er und seine Gattin Petunia alles ignorieren, was nicht in den normalen Alltag gehört, was wiederum mit Mrs. Dursleys Schwester zusammenhängt, die doch tatsächlich einen Zauberer namens Potter geheiratet hat und seither für die Dursleys nicht mehr existiert. Genau so ignoriert Mr. Dursley an jenem Morgen auch diese eigenartige Katze an der Straßenecke. Obwohl ihm dies ziemlich schwer fällt, denn eine Katze, die eine Straßenkarte studiert, ist nicht eben ein alltäglicher Anblick ...
In der darauf folgenden Nacht geschehen noch seltsamere Dinge im Ligusterweg; genau vor der Nummer 4, wo Mr. und Mrs. Dursley mit Söhnchen Dudley leben, verwandelt sich eben jene Katze in eine Hexe, taucht ein Zauberer mit einem Riesen auf, und letzterer legt den Dursleys ein Bündel vor die Tür, bevor sie alle wieder verschwinden. Das Bündel entpuppt sich nicht etwa als ein freundliches Geschenk, wie die Dursleys am nächsten Morgen voller Entsetzen und Abscheu feststellen müssen, sondern als ihr Neffe Harry. Aus dem beiliegenden Brief erfahren sie, dass dessen Eltern kürzlich ums Leben kamen. Und noch einiges mehr steht dort, das sehr wichtig für den kleinen Harry ist. Aber da dieses 'mehr' eindeutig mit Zauberei zu tun hat, tun die Dursleys damit, was sie immer tun: Sie ignorieren es.
Harrys "Zimmer" während der nächsten 10 Jahre, besteht aus dem engen, dunklen Besenschrank unter der Treppe. Nur selten darf er ihn verlassen, und dann auch nur, um als Spielzeug für seinen mittlerweile feisten, fetten und verwöhnten Vetter Dudley herzuhalten. Im Laufe der Zeit merkt Harry zu seiner Verblüffung, dass die Dursleys sich vor ihm zu fürchten scheinen. Vielleicht wegen der vielen unerklärlichen Dinge, die manchmal in seiner Nähe geschehen? Oder wegen seines netten Plausches mit der brasilianischen Boa constrictor im Zoo, die sich nach diesem aufschlussreichen Gespräch mit Harry entschließt auszubüchsen? Wie auch immer - das Leben bei den Verwandten ist wahrhaftig nicht leicht für Harry.
An seinem 11. Geburtstag (der von den Dursleys, wie immer, ignoriert wird) erhält Harry einen Brief, der von Onkel Vernon unverzüglich konfisziert und ignoriert wird. Doch diesmal nützt das ganze Ignorieren nichts. Diesem einen Brief folgen hunderte weitere auf den ungewöhnlichten Wegen, selbst nachdem die Familie sich vor der Briefflut auf eine einsame Insel geflüchtet hat. Und endlich erwischt Harry eines der Schreiben und liest perplex, dass er sich unverzüglich in einer Zauberschule namens Hogwart einzufinden hat.
Dieser Tag ist die große Wende in Harrys traurigem Dasein. Er erfährt, dass es noch eine andere, für die Muggels (Nichtzauberer) unsichtbare Welt gibt, in der Hexen, Zauberer, Elfen, Drachen oder Gnome völlig normal sind. Das alles kann Harry ja noch hinnehmen, aber dass er nicht nur steinreich in dieser anderen Welt ist, sondern auch noch mächtig berühmt, ist reichlich schwer zu verdauen. Angeblich soll er als Baby die Macht eines furchtbaren Zauberers gebrochen haben, welcher Tod und Schrecken durch dunkle Magie verbreitet hatte. Jetzt weiß Harry auch, was es mit der blitzförmigen Narbe auf seiner Stirn auf sich hat, die eben jener Zauberer, "dessen Name niemand ausspricht", ihm zufügte, als er ihn zu töten versuchte, nachdem er die Eltern umgebracht hatte.
In Hogwarts, dem wundersamen Zauberinternat, findet Harry endlich das lange ersehnte Heim. Doch schon bald gerät er in sein erstes großes Abenteuer. Um zu verhindern, dass der dunkle Lord, "dessen Name nicht genannt werden darf", erneut die Macht ergreifen kann, muss er den Stein der Weisen finden und vernichten. Und dazu stehen ihm neue Freunde zur Seite: Ron Weasley, Hermine Granger, ein Riese und einige Gespenster, die mit ihm zusammen durch dick und dünn gehen.
Aber er bekommt es auch mit unerbittlichen Feinden zu tun, die ihm auch hier das Leben schwer machen. Warum nur hasst Professor Snape ihn genau so abgrundtief wie der Mitschüler Draco Malfoy? Es muss mehr dahinter stecken, als nur das Wetteifern zwischen den vier Hogwartshäusern Gryffindor, Hufflepuff, Slytherin und Ravenclaw. Was geschah damals, als Harrys Eltern, der Professor und Dracos Vater noch selbst Schüler hier waren?
Viel zu schnell ist das erste Schuljahr zu Ende, und Harry muss die endlos scheinenden Sommerferien bei den Dursleys verbringen, die sich noch abscheulicher als zuvor verhalten.
Aber bald folgt ja ein neues Schuljahr. Wird Harry dann wieder gegen schwarze Magie und dunkle Künste antreten müssen?
Eine wunderbare, fantasievolle Geschichte, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert. Etwas völlig Neues. Jenseits der Realität, speziell für Traum und Fantasie erdacht. Leicht und mit Begeisterung geschrieben. Man darf auf die Fortsetzung gespannt sein.
© Marion S. Sczesny 2001
Aktuelle Kinderbuch-Rezensionen | |
Aktuelle Rezensionen | |
Aktuelle Hörbuch-Rezensionen | |
Rezensionen von A-Z | |
Rezensionen nach Genre |
Rezensionen von lettern.de