Hilke Rosenboom - Ein Pferd namens Milchmann - Rezension Lettern.de Hilke Rosenboom - Ein Pferd namens Milchmann

(ab 8 Jahre)
Carlsen
Verlag
Illustration: Anke Kuhl 
Hardcover, 120 Seiten
7,90 €
ISBN 3-551-55231-
2
Hörbuch: 3-980-74799-9

 

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Eigentlich ein Montagmorgen wie jeder andere, bis auf zwei 'Kleinigkeiten': Herman hat leichtes Fieber und darf zu Hause bleiben, und  ein riesengroßes Pferd steht plötzlich auf der Terrasse und bringt ihn in eine recht verzwickte Lage. Pferde laufen einem nicht einfach zu wie Hunde oder Katzen.

Milchmann, so heißt das Pferd, macht sich im Wohnzimmer breit, nachdem Herman die Terrassentür geöffnet hat, um nachzusehen, wer da so hustet, frisst sein Butterbrot, den Inhalt der ganzen Obstschale und äpfelt auch noch auf Mutters Yogateppich. Herman hat alle Hände voll zu tun, bis er wieder einigermaßen Ordnung geschaffen hat, und sich Gedanken darüber machen kann, wo das riesige Pferd überhaupt herkommt.

Und er wird wieder aus seinen Gedanken gerissen, als das Telefon klingelt und sein indischer Schulfreund Babir anruft. Als er ihm gerade alles erklärt, schaut die Nachbarin Frau Grünholz zum Fenster hinein, und als sie Milchmann entdeckt, läuft sie, laut nach Polizei, Feuerwehr und Tierfängern schreiend, in ihr Haus zurück, um sie anzurufen. Die Katastrophe ist perfekt.

Wo soll Herman Milchmann so schnell verstecken, damit ihn weder Polizei noch Tierfänger finden? Da fällt ihm die Garage ein. Also ab mit dem Pferd durch die enge Wohnung, zur Haustür hinaus und in die Garage. Was für eine Aufregung. Kaum ist er wieder in der Wohnung, da klingelt ein Polizist und stellt unangenehme Fragen, Frau Grünholz im Schlepptau. Da der Ordnungshüter nichts ungewöhnliches findet, zieht er wieder ab. Doch damit ist zwar die Situation gerettet, aber nicht das Problem gelöst, denn Milchmann kann nicht in der Garage bleiben. Hermans Vater kommt bald von der Arbeit nach Hause und wird sein Auto dort parken. Er muss Milchmann woanders verstecken. Nur wo? Und wieso ist Milchmann überhaupt da?
Herman kann seinen Vater überlisten, und das Auto bleibt vor der Garage stehen. Glück gehabt. Vorerst.

Am nächsten Morgen nimmt er Milchmann ganz früh mit zur Schule und versteckt ihn auf der Wiese hinter der Turnhalle. Mittags steht ein zweites Pferd daneben, das dem Mathelehrer Herrn Gossenstein zugelaufen ist. Seit dem Wochenende sind viele Pferde in der Stadt aufgetaucht und Kindern zugelaufen. Sie standen einfach in den Gärten. Woher kamen sie? Was sollen sie mit den Pferden machen?  Plötzlich tauchen Tierfänger auf, die die Pferde einfangen wollen, um sie zu Wurst zu verarbeiten. Verzwickte Geschichte und es muss eine Lösung gefunden werden, um die Toris zu retten.
 

Keine alltägliche, aber eine ungewöhnlich amüsante Geschichte, mit viel Witz, abenteuerlich und spannend. Mit viel Phantasie begeistert die Geschichte und gespannt verfolgt man, wie sie weitergeht, wie das Problem der zugelaufenen Pferde gelöst wird. Freundschaft, Zusammenhalt, gemeinsame Problemlösungen und Verantwortung ziehen sich durch die Geschichte. Genau das Richtige, für Kinder, die Abenteuerbücher lieben.
Hilke Rosenbooms lockerer Schreibstil lässt einen in die Geschichte hineingleiten und hängen bleiben. Temporeich, es passiert immer etwas Neues, und die witzigen Zeichnungen von Anke Kuhl lassen einen oft schmunzeln. Das passt wunderbar zusammen.

© Gabriele Thlon 2005


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