Gerhard Seyfried -
Der schwarze Stern der Tupamaros Eichborn Verlag
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Gerhard Seyfried beschreibt in seinem Buch "Der schwarze Stern der Tupamaros" eine kurze Zeitepoche der siebziger Jahre in der BRD.
Der junge zukunftsuchende Fred lernt bei einem "Rote Hilfe"-Treffen in München die Aktivistin Jenny kennen. Beide spüren ihre Gemeinsamkeit. Sie wollen das noch immer starre politische System der BRD verändern. Zusammen mit einigen treuen Freunden beginnen sie ihren friedlichen Kampf.
Ihre harmlosen Aktionen sind mehr ein Kinderspiel als wirklicher Terror. Erst als Jenny des Öfteren zu neuen Freunden nach Berlin fährt, überkommt Fred ein beklemmendes Gefühl. Innerlich ahnt er, dass Jenny tiefer in kriminelle Terroraktionen verwickelt ist, als er jemals angenommen hat. Freds Ahnungen werden bestätigt, als Jenny in Berlin verhaftet wird.
Fred begreift nun, dass aus ihren Spiel bitterer Ernst geworden ist.
"Der schwarze Stern der Tupamaros" verführt den Leser in eine Zeit, die schon fast vergessen ist. Revolutionäre Zellen, Studentenaufstände, brennende Statussymbole und ein nie enden wollender Kampf gegen einen kapitalistischen Staat. Einen Staat, der mit allen Mitteln versucht seine Machtstellung aufrecht zu erhalten, was ihm am Ende auch gelungen ist.
Gerhard Seyfrieds Roman hat biographischen Charakter und ist sehr gut recherchiert. Wer München kennt oder auch Berlin, und wer die Zeit der revolutionären BRD-Bürger miterlebt hat, der durchlebt beim Lesen einen kleinen geschichtlichen Rückblick.
Das wirklich empfehlenswerte Buch ist spannend geschrieben und fesselnd. Ein Glossar hilft dem unbedarften Leser sich in dieser kurzen aber doch bedeutenden Zeitepoche zurecht zu finden. Ein kleines Geschichtsbuch zum Nachdenken und Resümieren.
© Kathie Meier 2005
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