"Ein grausamer Mord erschüttert die niedersächsische Kleinstadt Roßbach: die ambulant arbeitende Fußpflegerin Kornelia Lorenz findet ihre Patientin Melanie Rott tot in deren Haus auf. Offensichtlich wurde die alte Frau vor ihrem unfreiwilligen Ableben sadistisch gefoltert. Die Dorfgemeinschaft ist in Aufruhr. Da Kornelia in ihrem Beruf viel herumkommt und zur Ermordeten ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, beschließt sie, eigene Ermittlungen anzustellen. Damit bringt sie sich in höchste Gefahr, da der geisteskranke Mörder ihr bereits viel näher ist als vermutet...," berichtet die Inhaltsangabe.

Das Buch ist gut lesbar und gefällt. Der Autorin gelingt es, liebevoll das Leben in einer norddeutschen Kleinstadt zu beschreiben und es zum Teil der Handlung zu machen. Umgangssprache fließt genauso in die Handlung ein wie alt vertraut wirkende Charaktere (der alternde Charmeur, die unternehmungslustige alte Dame, der pubertierende Jugendliche usw.); man könnte fast behaupten, dass das pralle Leben auf dem platten Land vorgestellt wird.

Ansonsten gibt es die erfreuliche Nachricht, dass hier ein klassischer Krimi vorliegt. Der kriminalistische Dreisprung wird hier zwar nicht komplett eingehalten (es gibt zwar die Elemente "Aufgabenstellung" und "Ermittlungsarbeit des Kommissars", das Element "Lösung" fließt aber in die Handlung ein; es geht nur darum, wie der Mörder ergriffen wird), dafür gibt es den literarischen Kunstgriff, dass das Motiv weit in der Vergangenheit liegt. Alles in allem liegt hier eine Geschichte vor, die gefällig und auch mit einem gewissen Humor erzählt wird. Eine Frage bleibt dabei aber unbeantwortet: Wer ist Chris?

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