Stephan Wantzen: Die Gewinner - Rezension Literaturmagazin Lettern.de Stephan Wantzen: Die Gewinner

Plöttner Verlag
Hardcover
, 290 Seiten
16
,90 €
ISBN: 3-938-44261-1

 

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Raffinierte Entführung

In dem Krimi "Die Gewinner" von Stephan Wantzen geht es um eine Entführung, die sich ganz nach dem kapitalistischem System richtet.

Der Student Friedrich Becker wird entführt. Eines Nachts wird der unselbstständige Sohn eines erfolgreichen Werbeagenturbesitzers gekidnappt und in einem recht gemütlichem Keller festgehalten. Böse ist Friedrich darüber aber nicht. Schon immer antriebsarm, genießt er die DVD-Auswahl und die Hausmannskost. Der ermittelnde Kommissar Buderstedt und sein Team sind allerdings verwirrt, schreiben die Entführer doch unsinnige und sogar humorvolle Briefe. Die mangelnde Kooperationsbereitschaft des prominenten Werbers lässt sie ebenfalls verzweifeln. Zu allem Überfluss wurde Buderstedt auch noch von seiner Frau aus dem Haus geschmissen. Und nicht alle Figuren spielen die Rollen, die ihnen zugedacht sind.

Dachte ich noch, der Entführungsstoff wäre ausgereizt und es lässt sich da nichts Neues mehr erzählen, so belehrte mich dieser Roman eines Besseren. Auch wenn der Leser relativ früh weiß, um wen es sich bei den Entführern handelt, ein klassisches Whodunnit also nicht vorhanden ist, bleibt er doch bei der Stange, da diese Entführung so ungewöhnlich, geradezu verspielt ist. Raffinierte Plottwists zwingen zum Weiterlesen, auch wenn Action in dem Roman Mangelware ist, was ihm aber gut tut.
Wer eher auf härteren, actionreichen Stoff Wert legt, sollte einen Bogen um den Roman machen. Aber die, die einen raffinierten Krimi mit leisem Humor und sympathischen Polizisten lesen möchten, sollten unbedingt zugreifen.

Ein sympathischer Krimi, der durch seinen leisen Humor und seine Plottwists zu überzeugen weiß.

© Jons Marek Schiemann 2009


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