Fay Weldon - Die Teufelin Kunstmann Verlag
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Der Roman "Die Teufelin" wurde 1989 mit Meryl Streep, Rosanne Barr, Ed Begley Jr. und Linda Hunt verfilmt, doch das Buch geht wesentlich weiter als der Film, der vermutlich wieder einmal aus "dramaturgischen Gründen" bewusst flach gehalten wurde.
Fay Weldon schreibt ihrer "Teufelin" einen drastischen und teilweise unglaubwürdigen Weg zu. Ruth, die Teufelin, wird von ihrem Gatten betrogen und verlassen, aus Rache zündet sie ihr gemeinsames Heim an, ruiniert seine Karriere und die seiner Geliebten und steigt dabei selbst die Karriereleiter hinauf.
Die britische Autorin verwandelt ihre Protagonistin vom hässlichen betrogenen Hausfrauenentlein in eine erfolgreiche, vermögende und gut aussehende Feme Fatal. Das alles geht relativ schnell, relativ leicht - ZU einfach! Ruth wickelt die Menschen um ihre intriganten Finger; alle tanzen nach ihrer Pfeife, keiner agiert gegen sie. Das wirkt dann doch etwas unglaubwürdig. Am Ende ist Ruth am Ziel ihrer Träume angekommen und alles ist gut...
Weil der Roman aber als bissige Frauensatire gedacht ist und es ein Bestreben der Schriftstellerin war, die Geschichte nicht zu sehr zu verkomplizieren, wird er schon wieder gut. Ein lesenswertes Buch – vor allem, wenn man die kümmerliche filmische Umsetzung gesehen hat.
Fay Weldon, eine Wirtschaftswissenschaftlerin, Psychologin und Frauenrechtlerin, rechnet in vielen ihrer Bücher mit den Männern ab. Sie wurde 1931 geboren und hat inzwischen 22 Romane publiziert. Darunter Titel wie "Du wirst noch an mich denken", "Hier unten bei den Frauen" oder "Kleine Schwestern".
© Stefan T. Pinternagel 2006
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