Alfred Döblin

Alfred Döblin wurde 1878 als Sohn einer jüdischen Familie in Stettin geboren. Als er zehn Jahre alt war, verschwand der Vater auf  Nimmerwiedersehen. Die Mutter zog noch im gleichen Jahr 1888 mit dem Sohn in den Osten Berlins und erzog ihn streng. Die Großstadt prägte seine Kindheit.

Er studierte Medizin, promovierte 1905 in Freiburg und arbeitet als Kassenarzt für Nervenkrankheiten von 1911 bis 1933 wieder zurückgekehrt in Berlin. Neben seiner medizinischen Tätigkeit entwickelte sich Döblin zu einem fruchtbaren und letztlich wegweisenden Schriftsteller. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, zog er nach Zürich um und übersiedelte später, nach einem Aufenthalt in Paris, in die USA (1940).

Er konvertierte zum Katholizismus und kehrte 1945 nach Deutschland zurück. Von 1953 – 1956 lebte Döblin in Paris. Er starb 1957 in Emmendingen.

Sein Durchbruch gelang ihm mit dem Erzählungsband Die Ermordung der Butterblume.

Mit dem Roman Berlin Alexanderplatz schuf der Berliner Arzt Alfred Döblin den ersten und bisher einzigen deutschen Großstadtroman von weltliterarischem Rang. Der mit einhelligem Beifall aufgenommene Roman um Franz Biberkopf, verdankte wohl vor allem seinem ungewöhnlichem Stoff die große Aufmerksamkeit, die dem Roman weltweit zuteil wurde, nämlich:

Eine genaue, künstlerisch eindrucksvolle, Darstellung der Berliner Unterwelt, mit ihren Prostituierten, Hehlern und Kleinkriminellen und als Zentralfigur Franz Biberkopf, ein schlichtes Gemüt mit dem Wunsch ein ehrliches Leben zu beginnen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Literatur übernimmt die Stadt eine neben dem Hauptprotagonisten gleichwertige Stellung, die Stadt als Lebewesen, als grausame den Menschen verführende Gestalt.

Döblin inspirierte und inspiriert weiterhin Literaten in der ganzen Welt. John Dos Passos großartiges Werk, Manhattan Transfer ist nur ein Beleg dafür, G. Grass, der Alfred Döblin seinen wahren Lehrer nennt, ein anderer. 

(c) Till Weingärtner


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