Zitate zu Ernest Hemingway


F. Scott Fitgerald

"Das schreibe ich Dir, um Dir von einem jungen Mann namens Ernest Hemingway zu erzähle, der in Paris lebt - ein Amerikaner. Er schreibt für die Zeitung. Er hat eine strahlende Zukunft vor sich... er ist der wahre Schriftsteller!"

Aus: Brief an Maxwell Perkins, 1924


Klaus Mann

"Er ist der Typus, zu dem wir Ja sagen können, wie zu kaum einem anderen. Das Beste, was Amerika hat, vermischt sich in ihm mit allem Guten, was andere bei uns lesen könnten. Man darf nicht sagen, dass er ein europäisierter Amerikaner ist, dafür ist er zu tief und wesentlich Amerikaner geblieben. Er ist ein typischer Amerikaner, aber mit allen inneren Erfahrungen eines Europäers. Er sieht die Welt mit der Frische seiner jungen Rasse, und gleichzeitig mit der Verschlagenheit unserer alten. Ich wünschte, dass er mehr als irgendein anderer gelesen würde. Er ist ein repräsentativer Denker unserer Zeit."

Aus: Neue Schweizer Rundschau, 1931


Virginia Woolf

"Mr Hemingway ist mutig; er ist frech; er versteht sein Handwerk; er setzt die Wörter genau, wie er möchte; er hat Augenblicke nackter und nervöser Schönheit; er ist modern in seinem Gebaren, aber nicht in seiner Eingebung; er gibt sich übermäßig männlich; sein Talent ist eher zurückgegangen, als dass es sich ausgedehnt hat; verglichen mit seinem Roman sind seine Geschichten ein bisschen trocken und steril."

Aus: New York Herald Tribune Books, 9.10.1927


Evelyn Waugh

"Das ist Mr. Hemingway. Er schreibt luzide und individuell und wohlklingend. Er hat seinen Mächten Grenzen gesetzt, die nur ein Meister überleben kann."

Aus: Books on Trial, Oktober 1955


D.H. Lawrence

"Mr. Hemingways Skizzen sind exzellent: kurz, wie das Anzünden eines Streichholzes, das Anzünden einer schnellen, intensiven Zigarette, und dann ist es vorbei. Seine junge Liebesaffäre endet, als wenn man eine abgebrannte Zigarette wegwirft. 'Es macht keinen Spaß mehr.' - 'Alles in mir ist zum Teufel gegangen.' "

Aus: Rezension von "In Unserer Zeit", 1927


Hans Fallada

"Zeichnen ist Weglassen, auch Erzählen ist Weglassen. Es ist ganz ungeheuerlich, wie er das macht. Er erzählt Details über Details. Wie man in eine Stadt kommt, sich ein Hotelzimmer nimmt, mit dem Portier ein paar Worte spricht, raufgeht, sich wäscht, ein frisches Hemd anzieht, Anzüge in den Schrank hängt, wieder in die Stadt geht, eine Zeitung kauft - Details über Details, Weglassen aller Gefühle, es gibt keinen Autor: Und aus all dem steigt Traurigkeit auf, die Verlorenheit im Leben, unsere Ziellosigkeit, Ausgeliefertsein an das Schicksal. Hemingway spricht nie davon, er spricht nie von Gefühlen... Er zeichnet nur ein paar Striche, gerade die Striche, die notwendig sind für die Kontur. Das andere überlässt er seinen Lesern..."

Aus: Ernest Hemingway oder Woran liegt es?, 1931


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