Ernest Hemingway - Die wichtigsten Werke


1925: In unserer Zeit (In Our Time)

Hemingways erste Veröffentlichung in Amerika war eine Sammlung von 32 Kurzgeschichten. Bei ihrem Erscheinen wurden Hemingways Kurzgeschichten hoch gelobt, unter anderem von so prominenten Autoren wie Scott F. Fitzgerald. Hemingways Stil zeichnete sich durch die Fähigkeit aus, komplexe Gefühle durch eine auffallend einfache Sprache und exakte Wortwahl darzustellen. Viele der in dieser Sammlung veröffentlichten Short-Stories zählen heute zu Hemingways Klassikern wie z.B. die Geschichten um die Figur Nick Adams, der erste Prototyp des Hemingwayschen Protagonisten, oder die Erzählungen "Indianerlager", "Der Doktor und seine Frau" oder "Das Ende von Etwas."

 

1926: Fiesta (The Sun Also Rises)
Hemingways erstem großen Roman war großer Erfolg beschieden. In "Fiesta" thematisiert Hemingway die Gefühle und Ängste der Generation, die den Ersten Weltkrieg unmittelbar zu spüren bekommen hatte und jetzt noch unter den Folgen und Erinnerungen dieses Krieges leiden musste, der sogenannten Lost Generation. Zwei der Hauptcharaktere, Lady Brett Ashley und Jake Barnes, sind Musterbeispiele dieser Generation. Lady Brett Ashley stürzt sich von einer Affäre in die nächste, obwohl ihre ganze Liebe eigentlich Jake gehört. Dieser ist jedoch von den Erfahrungen der Krieges gezeichnet und durch erlittene Verletzungen unfähig zum Geschlechtsakt und nicht in der Lage, ihre Liebe richtig zu erwidern.

 

1927: Männer ohne Frauen (Men Without Women)
In dieser Sammlung von 14 Kurzgeschichten erscheinen wiederum viele Motive und Themen, die Hemingway auch später in seinen Werken immer wieder aufgreifen sollte: Krieg, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen und sportliche Aktivitäten, die nach Hemingways Ansicht die Männlichkeit unterstreichen, wie z. B. der Stierkampf. Auch der aus "In unserer Zeit" bekannte Nick Adams tritt wieder auf.

 

1929: In einem anderen Land (A Farewell to Arms)
Dieser Roman erzählt von einer Romanze während des Ersten Weltkrieges. Der Soldat Frederick wird verwundet und verliebt sich während des anschließenden Krankenhausaufenthalts in Italien in die englische Krankenschwester Catherine. Obwohl aus dieser Liebe sogar eine Schwangerschaft resultiert, weigert sie sich, ihn zu heiraten. Frederick desertiert und flieht mit Catherine in die Schweiz. Doch auch hier findet Frederick sein Glück nicht. Catherine stirbt bei der Entbindung und lässt Frederick alleine zurück.

 

1932: Tod am Nachmittag (Death in the Afternoon)
Diesen Roman widmete Hemingway einer seiner zahlreichen ungewöhnlichen Leidenschaften: dem Stierkampf. Hemingway vermittelt hier seine Ansicht über den Stierkampf: Für ihn war der Stierkampf nicht einfach nur ein Sport oder eine Tradition, sondern symbolisierte eine eigene Kunst voller Eleganz, den Kampf zwischen Mann und Tier und die Überwindung der Feigheit.

 

1940: Wem die Stunde schlägt (For Whom the Bell Tolls)
Dieser Roman wird von einigen Kritikern als Hemingways gelungenstes Werk angesehen. Hemingway verarbeitet in diesem Roman seine eigenen Erfahrungen im spanischen Bürgerkrieg. Erzählt wird vom jungen Amerikaner Robert Jordan, der auf Seiten der internationalen Brigaden im Kampf gegen die Faschisten am spanischen Bürgerkrieg teilnimmt. "Wem die Stunde schlägt" erzählt von Tapferkeit und Angst, von Treue, Liebe, Leidenschaft, Niederlagen und vom tragischen Tod eines Ideals.

 

1952: Der alte Mann und das Meer (The Old Man and the Sea)
Diese Erzählung war Hemingways letztes großes Werk und wurde bei Erscheinen als der Höhepunkt seines Schaffens angesehen. "Der alte Mann und das Meer" erzählt die tragische Geschichte vom Kampf eines alten Fischers mit einem großen Fisch weit draußen auf dem Meer. Nach vielen erfolglosen Fangfahrten gelingt dem alten Fischer endlich ein glücklicher Fang. Ein riesengroßer Schwertfisch beißt an. Erst nach langem Ringen mit der Kraft des Fisches gelingt es dem alten Mann, ihn endlich am Boot festzubinden. Obwohl er den Kampf gegen den Fisch gewonnen hat, verliert er schließlich doch den Kampf gegen das Meer: Vor seiner Rückkehr in den heimatlichen Hafen wird das Boot von Haien angegriffen, die nur das Skelett des Schwertfisches zurücklassen.

 

© Till Weingärtner 

 


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