Sir Vidiadhar Surajprasad Naipaul


17.8.1932 (Chaguanas/Trinidad -

Einige seiner Werke:
- Der mystische Masseur
- Ein Haus für Mr. Biswas 
- Land der Finsternis. Fremde Heimat Indien 
- An der Biegung des großen Flusses
- Eine islamische Reise. Unter den Gläubigen 
- In einem freien Land
- Auf der Sklavenroute. Meine Reise nach Westindien. 


Der in Großbritannien lebende und auf Trinidad geborene indische Romanautor und spätere Reiseschriftsteller  Sir V. S.  Naipaul erhielt am 10. Dezember (Todestag von Alfred Nobel) 2001 den Nobelpreis für Literatur in Oslo überreicht. Die Auszeichnung ist in diesem Jahr mit 2,1 Millionen Mark dotiert.

Unser 'Literaturpapst' Marcel Reich-Ranicki war über die diesjährige Entscheidung enttäuscht, wie in der Presse zu lesen war. Zitat (Die Zeit): "Ein Reiseschriftsteller - mich interessiert das nicht, das ist nicht mein Fach.... keine Überraschung, aber eine Enttäuschung.", während Hellmuth Karasek verlauten ließ "...kann man sich fast keinen besseren Kandidaten wünschen." Siegrid Löffler kommentiert die Wahl als eine 'raffinierte, politische Entscheidung.'

Fast wäre es in diesem Jahr zu keiner Preisverleihung gekommen, da die Akademie, auf Grund der terroristischen Anschläge in New York, von einer Verleihung in diesem Jahr absehen wollte. Dann hat sie sich anders entschieden und im Bereich der Literatur auf einen Autor zurückgegriffen, der schon seit Jahren auf der Nominierungsliste steht. Naipaul schreibt nicht nur über Indien, sondern auch über Arabien und den Islam, aber auch über andere Länder wie Malaysia und Pakistan.

Die Königlich-Schwedische Akademie schreibt: Naipaul ist ein neuzeitiger Aufklärungsschriftsteller. Er führt die Tradition weiter, die einmal mit Lettres persanes und Candide begann. Mit einem hellwachen Stil, der zu Recht bewundert wird, verwandelt er Zorn in Genauigkeit und lässt die Ereignisse mit der ihr eigenen Ironie zu Wort kommen.

© Gabriele Thlon


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