Thomas R. P. Mielke - Orlando Furioso - Rezension Lettern.de Thomas R. P. Mielke - Orlando Furioso

Aufbau Verlag 
Broschiert, 736 Seiten
11,50 €
ISBN 3-746-62062-7

 

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Orlando furioso - »Der rasende Roland« - von Ludovico Ariost gilt seit fünfhundert Jahren als literarisches Meisterwerk: ein Roman voller rätselhafter Verwicklungen, rasanter Verfolgungen, phantastischer Szenen und erotischer Abenteuer. Das gesamte französische Theater, Shakespeare, Goethe und unzählige andere große Dichter bis hin zu J. R. R. Tolkien verehrten Ariost und ließen sich von ihm beeinflussen.

Thomas R. P. Mielke, der Autor des Bestsellers Gilgamesch, König von Uruk, hat sich nun dieses unvergleichlichen Stoffes angenommen. Mit ungeheurer Lust am Fabulieren erzählt er von Orlando, dem ersten Ritter Karls des Großen und der ewigen Suche nach der reinen Liebe. Während das Reich von den einfallenden Sarazenen bedroht wird, versucht Orlando mit immer neuen Heldentaten Angelica, die schönste Frau, die Karls Paladine je gesehen hat, für sich zu gewinnen. Dabei geraten er und seine Mitstreiter auf zauberische Abwege. Nichts in der Welt will er mehr als die Liebe Angelicas, der Prinzessin von Cathay. Doch das Schicksal führt ihn in einen gigantischen Irrgarten der Sehnsucht.

Wie in einem einzigen langen Sommernachtstraum erweist sich die Welt als Ort voller Magie: Zauberer und Hexen bevölkern die bunte Szenerie, fliegende Pferde, Wunderschwerter und schöne, gefährliche Frauen, die ihren Rittern so manches Rätsel aufgeben...
Das antike Troja und der Zauberer Merlin aus der Artus-Sage spielen in dieser ritterlichen Welt ebenso eine Rolle wie die Kämpfe der Franken unter Karl dem Großen gegen die heidnischen Sarazenen. Ein historisches Epos, das die gesamte europäische Literatur von Shakespeare bis Tolkien beeinflusste, in ganz neuem Gewand.

Mielkes Orlando Furioso braucht die Bereitschaft, sich auf diese Welt einzulassen. Um dem Leser das zu ermöglichen, hat der Autor in einem Prelude Orlandos Vorgeschichte zusammengefasst (den damals allseits bekannten "Orlando innamorato", den verliebten Roland). Dann aber offenbart sich ein Strauß kunstvoll ineinander verwobener Geschichten um Liebe, die Tragik des vor Eifersucht Rasenden, Ehre, Rittertum, die trotz ihres Ursprungs in der Renaissance an Aktualität nicht das geringste verloren haben. Neben den oft überraschenden Weisheiten verblüfft oft, welchen Ausweg die Protagonisten aus den zumeist heillos verfahrenen Situationen finden, in die sie ständig geraten. Und bei jedem Lesen eröffnen sich neue Facetten des Stoffs.

© Astrid Ann Jabusch 2004


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