Georges Simenon - Maigret und Pietr, der Lette
Maigret und Pietr der Lette ist der erste
namentlich gezeichnete Maigret-Roman von Simonen (1929).
Neuauflage 1999 im Diogenes Verlag.
...Interpol an Surete Paris: Polizei Krakau meldet kurzen Aufenthalt und Weiterreise Pietr, des Letten, nach Bremen...
Mit diesem Telegramm von der Internationalen kriminalpolizeilichen Kommission beginnt für Maigret die Suche nach Pietr, dem Letten. Pietr gilt als Chef einer mächtigen internationalen Bande, die auf Betrug spezialisiert ist. Zweimal verhaftet, hat Pietr sich zweimal durch einen Trick der Verurteilung entzogen.
Sturmböen fegen über den Nordbahnhof, als Maigret den Letten bei seinem Aufenthalt abfangen will. Maigret sieht nicht nur Pietr, den Letten, im grünen Überhang Richtung Hotel Majestic stürzen, sondern er findet im Zug eine tote Person, auf die gleichsam die Personenbeschreibung des Letten passt.
Im Hotel Majestic, wo Maigret den noch lebenden Letten im grünen Umhang sucht, verschwindet nicht nur dieser, sondern auch der vermögende Geschäftsmann Mortimer spurlos. Die Frau des Millionärs schwört darauf, dass ihr Gatte ermordet worden ist. Von dem Toten im Zug existieren keine Indizien, außer einigen Haaren in einer Papiertüte gewickelt, die sich als ein Umschlag für Fotos herausstellt.
Mit Hilfe des Umschlages entdeckt Maigret eine Spur, die nach Fecamp führt. Diese Spur leitet ihn zu der Frau des Letten und zu einem Russen, der wiederum Pietr sehr ähnlich sieht, aber nicht Pietr ist. Maigret folgt dem Russen zurück nach Paris. Dort lässt er diesen und seine Geliebte beobachten.
Mittlerweile ist, der von seiner Frau tot geglaubte Mortimer, wieder aufgetaucht. Bei einem Zusammentreffen im Theater wird Maigret durch einen Schuss leicht verletzt. Torrence, ein Mitarbeiter des Kommissars wird zur selben Zeit im Hotel Majestic, wo er Mortimer überwachen sollte, ermordet. Torrence war immer ein zuverlässiger und treuer Kollege von Maigret gewesen. Daher ist der Kommissar schockiert. Aber er bekommt schnell heraus, dass Pepito, ein angeblicher Kellner des Hotels, seinen Gehilfen ermordet hat.
Maigret nimmt an, dass Pepito ein Killer der Letten-Bande ist. Während Maigret sich erschöpft an seinen Ofen zurückzieht, überschlagen sich die Ereignisse. Ein weiteres Bandenmitglied wird tot aufgefunden, wahrscheinlich auch von Pepino ermordet. Auch wird ein Mann im Frack in der Wohnung des Russen gesichtet. Die größte Überraschung aber ist, der Lette im grünen Umhang, seit Stunden vermisst, erscheint wohlbehalten und als ob nichts passiert wäre, im Hotel Majestic.
Für Maigret, der sinnend im Hotel Majestic einigen Goldfischen beim Luft holen zusieht, stellen sich nun viele Fragen.
Ist der Lette im grünen Umhang der Bandenchef? Wer ist der Tote im Nachtexpress und wer der Russe? Wo ist Pepito, der Killer? Welche Beziehung besteht zwischen dem Letten und dem reichen Millionär Mortimer?
Maigret kann sich diese Fragen sofort beantworten. Er zieht die Fäden seiner Überlegungen zusammen, aber dem schlauen Detektiv fehlen die Beweise und das Indiz.
Maigret, mit mächtiger, beweglicher Statur, eine Pfeife im Mund, eine Melone auf dem Kopf sowie einen dicken Überzieher mit Samtkragen tragend, vor einem alten Kanonenofen sitzend, löst seinen ersten Fall sicher. So wie er in den folgenden Maigret Romanen noch viele, rätselhafte, knifflige Fälle lösen wird.
© Kathie Meier
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