Friedrich Nietzsche
Nietzsche Biographie
Friedrich Nietzsche wurde am 15.10.1844 in Röcken, bei Lützen/Sachsen, als Sohn eines Pfarrers geboren.
Sein Elternhaus war geprägt durch den protestantischen Glauben. Nach dem Tod seines Vaters, wuchs er in einem Frauenhaushalt auf. Nietzsche besuchte eine strenge Internatsschule und erhielt dort eine glänzende philologische Ausbildung. Schon in jungen Jahren schrieb und komponierte er. Nach und nach entfernt er sich immer mehr von seinem "Kinderglauben" und der traditionellen Gläubigkeit.
Nietzsche gründete mit Freunden die literarisch-musikalische Vereinigung Germania und hielt dort mit 18 Jahren einen Vortrag: "Das ganze Christentum gründet sich auf Annahmen ".
Dadurch, dass zu Hause keine Auseinandersetzung mit dem Glauben stattfand, baute er sich seine eigene Welt des Zweifels isoliert auf und entfremdete sich von der Mutter.
1864 begann Nietzsche sein Theologie-Studium in Bonn, dass er ein Jahr später wieder aufgab und an die Universität in Leipzig wechselte. Das Lesen Schopenhauers Werke sowie die Begegnung mit Wagner prägten Nietzsches Bildung nachhaltig und seine philologischen Arbeiten fanden Anerkennung. Er beschäftigte sich mit dem Buddhismus, glaubte aber an die Selbstbefreiung des Menschen durch Kunst, Musik, Askese und Selbstpeinigung. Als Vierundzwanzigjähriger wurde ihm, noch vor seiner Promotion, ein Lehrstuhl für Griechisch und Literatur angeboten.
In seinem Buch "Die fröhliche Wissenschaft" stellte Nietzsche sich selber vor.
Gedicht: Ecce homo
Ja! Ich weiss, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr' ich mich.
Licht wird Alles, was ich lasse.
Flamme bin ich sicherlich.
Diese sechs Verszeilen sagen über das Leben und Denken des Philosophen viel aus.
1872 führte sein Werk "Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" (Synthese aus Wagner und Schopenhauer) zum Bruch mit der traditionellen Altphilologie, sein Ruf war ruiniert, und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend. Nietzsche ging auf Distanz zu Schopenhauer und brach mit Wagner.
Wegen ständiger gesundheitlicher Probleme gab Nietzsche 1878 seine Baseler Professur auf. Eine Rückkehr zur Universität war wegen seiner Stellung zum Christentum unmöglich.
Nietzsche begann nun sich voll auf sich selbst zu konzentrieren. Seine besten Werke entstanden in dieser Zeit der Selbstkonzentration (Der Wille zur Macht, Also sprach Zarathustra, Jenseits von Gut und Böse).
Nietzsche wirkte stark auf die akademische Jugend seiner Zeit und auf die Existenzphilosophie sowie auf faschistische Ideologien ein. Er war für die Umwertung aller Werte. "Das menschliche Dasein ist ewige Wiederkehr des Gleichen, das Schicksal unausweichlich, weshalb es kalt bejaht werden muss." (amor fati - Liebe zum Schicksal).
Nietzsches jahrelanger, einsamer Kampf um die Umwertung aller Werte, hatte die Kräfte des Denkers aufgezehrt. Nach schwerer Krankheit starb er 25.08.1900 in Weimar.
Nietzsches Leben war eine der größten Tragödien des menschlichen Geistes.
"Selten hat jemand einen so hohen Preis für sein Genie bezahlt" (Durant)
© Kathie Meier
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