Friedrich Nietzsche - Werke und Intentionen
1869
Die Geburt
der Tragödie
In diesem Werk bricht der junge 26-jährige Professor Nietzsche
die Grenzen seines Faches und stößt seine Kollegen vor dem
Kopf.
1876
Menschliches
und Allzumenschliches
Mit diesem Buch leitet Nietzsche eine neue
Werkphase ein und bricht mit Wagner. In diesem Werk wendet sich
Nietzsche seiner eigenen Philosophie zu. Es ist "Ein Buch
für freie Geister" (Untertitel), genau ein Jahrhundert nach
dem Tode von Voltaire erschienen und enthält seinen aufklärenden Geist.
1886 hatte Nietzsche mit einer neuen Vorrede für sein Buch
versucht zu erklären, was ihn zu diesen Werk bewogen hat. Er
hoffte, dass gleich gesinnte Denker sein
Werk verstehen würden. Darin wurde er bitter enttäuscht. Seine
radikale Loslösung von den traditionellen Denkweisen war allen
zu extrem. Als Denker blieb er einsam.
Das Werk besteht aus kleineren und größeren Aphorismen, darin
zeigt sich das tastende seines Denkens, was keinem
systematischen Entwurf unterliegt.
1881
Morgenröte
schließt zeitlich, aber auch inhaltlich,
an "Menschliches all zu Menschliches" an.
1882
Die
fröhliche Wissenschaft
Dort sieht Nietzsche den Glauben an den Wert der Wahrheit und der
Moral erschüttert.
1883
Also sprach Zarathustra
Ja-sagende Phase der Philosophie Nietzsches.
1886
Jenseits
von Gut und Böse
Nein-sagende, zertrümmernde Philosophie mit dem Hammer.
1888
Der Fall
Wagner
ist eine erbitterte Abrechnung mit Wagner.
1895
Der
Antichrist
Die Hauptthese dieser Abhandlung
lautet: das Christentum ist eine nihilistische, die natürlichen
Antriebe des Lebens schwächende oder sogar vernichtende
Religion.
1887
Die
Genealogie der Moral
1887 schreibt Nietzsche sein Werk "Zur Genealogie der
Moral". Diese moralkritischen Aphorismen untersuchen, unter
welchen Bedingungen der Mensch jene Werturteile gut und böse
erfand und welchen Wert sie selbst
haben.
Das Werk soll dem Leser
einen Zugang zu Nietzsches Moralphilosophie schaffen und dient zur
Erläuterung seiner Werke. Er gab der "Genealogie der
Moral" den Untertitel
"Streitschrift". Das leidenschaftlich, herausfordernd
und streitbar geschriebene Werk, sollte die Menschen
aufrütteln und zum Denken anregen.
Nietzsche selbst versuchte damit sein Denken in eine systematische Ordnung zu bringen.
Das Werk ist in drei Abhandlungen gegliedert.
1889
Götzen-Dämmerung
Nietzsches Ablehnung der alten Werte und die Ankunft des
Übermenschen
"Was mich nicht umbringt,
macht mich stark"
1888
Ecce
homo
In dieser Schrift beschreibt Nietzsche, wer er ist. "zu sagen wer ich bin"
In seinen letzten Werk
erkennt Nietzsche mit einem Zynismus "der
welthistorisch werden wird" sich selbst.
Nietzsche war ein Philosoph, der mit seinen Werken für die Umwertung aller vorhandenen Werte stand. Dabei führte er einen einsamen Kampf.
Letztendlich stellt sich bei Nietzsches Werken die Frage, ob eine Anerkennung seiner Gedanken eine radikale Übersteigerung seiner letzten Schriften verhindert hätte. Diese Anerkennung kam aber zu spät. Nietzsche starb einsam, ohne jemals diese Anerkennung gespürt zu haben.
Die ausdrucksstarken Werke des Denkers üben auch heute noch eine große Faszination aus, was wohl daran liegt, dass die politischen und gesellschaftlichen Probleme aus der Zeit Nietzsches heute noch aktuell sind.
Nietzsche lebte in einer Zeit, in der konservative Gesellschaftsformen herrschten und der Schlachtruf der französischen Revolution nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit fast vergessen war. Die Gesellschaft war in soziale Klassen gespalten und in der Philosophie hatten sich drei grundlegende Strömungen herausgebildet, eine konservative, eine alternative und die nihilistische Strömung. Daraus entwickelte sich die Philosophie der Aufklärung. Nietzsche lehnte die Werte dieser Strömungsphilosophie ab und suchte neue philosophische Wege.
Durch seine kraftvollen philosophischen Gedanken konnte er negative Aspekte der Gesellschaft sehr gut beschreiben. Er kritisierte die Moral, die Vernunft, die Herren- und Herdenrasse, sowie Politik und Religion. Nietzsches Kritik war hart im Wortlaut und eindringlich, trotzdem konnte und wollte er keinen Ausweg zeigen.
© Kathie Meier
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